Studienschwerpunkte

Die sechs Studienschwerpunkte des MSE Civil Engineering im Detail.

Wasserbau und Umweltingenieurwesen

Im Schwerpunkt Wasserbau und Umweltingenieurwesen befassen Sie sich mit der der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen wie den Auswirkungen des Klimawandels auf Überschwemmungen und Niedrigwasserstände in Flüssen, dem Feststofftransport in Flüssen, den Massnahmen gegen Murgang-Gefahr in Wildbächen sowie der Revitalisierung der Gewässer. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, sich Kenntnisse in hydraulischer sowie morphologischer Modellierung (2-D und 3-D) anzueignen.

Sie sind in der Lage, anspruchsvolle Fragestellung in Flussbau, Hochwasserschutz und Wasserkraftanlagen selbstständig sowie in einem Team optimal und effektiv zu bearbeiten. Die OST verfügt über ein sehr gut ausgestattetes Wasserbau-Labor mit modernster Messtechnik, wo Sie Ihre Projekte bearbeiten können. Zur Berechnung stationärer und instationärer Strömungsvorgänge stehen Ihnen verschiedene numerische Modellierungs-Tools zur Verfügung.

Erhaltung der bestehenden Bausubstanz, wie Hochbauten, Brücken und Tunnel, ist die wichtigste Aufgabe für die Schweizer Bauwirtschaft in den kommenden Jahrzehnten. Aber, diese Aufgabe ist auch sehr komplex. Die häufigen Fragen sind: Ist das Bauwerk immer noch tragsicher? Wann wird welches Bauwerk das Ende seiner Rest-Nutzungsdauer erreichen? Welche Instandsetzungsmassnahmen sind erforderlich und optimal? Das Ziel ist, die vorhandene Bausubstanz wenn immer möglich zu erhalten und sie für die Zukunft zuverlässig und tragfähig zu machen.

Sie lernen bei der Vertiefung Bauwerkserhaltung den Zustand von bestehenden Bauwerken wie Brücken, Tunnel und Hochbauten zu untersuchen und zu beurteilen. Sie berechnen Tragsicherheit und Rest-Nutzungsdauer dieser Bauwerke. Sie wissen, wie man optimale Instandsetzungs- oder Verstärkungsmassnahmen konzipiert und plant, unter anderem im Hinblick auf deren Ausführung. Wir behandeln dabei konkrete Bauwerke und arbeiten mit Projektpartnern wie Tiefbauämter, Ingenieurbüros sowie Bauunternehmungen zusammen.

An der OST verfügen wir über viel Praxis-Erfahrungen mit zerstörungsfreien Prüfungsmethoden wie Georadar. Oft setzen wir bei den Nachrechnungen verschiedene nicht-lineare FEM-Software ein – Sie lernen diese korrekt einzusetzen und Resultate zu plausibilisieren. Ausserdem haben wir ausgewiesene Erfahrungen mit Anwendung von BIM in Bauwerkserhaltung. Und wir arbeiten eng mit der EMPA zusammen, was Ihnen die Möglichkeit bietet, moderne Methoden für Bauwerksverstärkung im Labor weiterzuentwickeln. 

Projektierung und Ausführung neuer Tragwerke ist eine der spannendsten Aufgaben für jede Bauingenieurin/ jeden Bauingenieur. Aber: Oft gibt es bei diesen Projekten gegensätzliche Rahmenbedingungen. Wie sind diese Rahmenbedingungen zu bewältigen, damit wir konstruktiv und wirtschaftlich optimale und technisch machbare Bauwerke projektieren und erstellen können?

Sie lernen bei der Vertiefung Konstruktiver Ingenieurbau Tragwerke wie Brücken und Viadukte, Gebäude, Hallen, Stützmauern oder Tagbautunnel zu konzipieren, zu modellieren, zu bemessen und zu planen. Wir behandeln konkrete Fragestellungen aus der Praxis und arbeiten mit Projektpartnern wie Tiefbauämter, Ingenieurbüros sowie Bauunternehmungen zusammen. Dieser Studienschwerpunkt ist eng mit dem Schwerpunkt Bauwerkserhaltung verbunden.

Auch in diesem Bereich verfügen wir an der OST über ausgewiesene praktische Erfahrung – sowohl im Bereich Brückenbau als auch im Bereich Hochbau, insbesondere im Erdbebeningenieurwesen. Wir setzen oft BIM und Virtual Reality bei der Projektierung neuer Bauwerke ein. Ausserdem forschen wir an der Anwendung von innovativen Baustoffen wie Faserbeton und UHFB für Neubauten.

Sie lernen die Grundlagen des nachhaltigen Bauens kennen und verstehen, wie man diesen Ansatz in den verschiedenen Phasen von Planung, Projektierung und Ausführung in der Bauwirtschaft umsetzt. Sie lernen die Beziehungen zwischen Baustoffen und Nachhaltigkeit kennen und wie Sie die Öko-Bilanz-Analyse (Life Cycle Assessment) und die Lebenszyklus-Kosten-Analyse (Life Cycle Cost) im Bauwesen durchführen. Ihre Ausbildung basiert auf aktuellen Instrumenten und Normen des nachhaltigen Bauens (international mit Fokus auf die Schweiz).

Ausserdem erweitern Sie Ihre Kenntnisse der Betontechnologie, entwickeln innovative Betone und neue Bautechnologien wie bspw. 3D-Beton-Printing und wenden Sie diese bei den praktischen Projekten an. Sie haben die Möglichkeit, sich im gut ausgerüsteten Baulabor an der OST mit der Forschung und Entwicklung innovativer Baustoffe zu beschäftigen.

In diesem Studienschwerpunkt werden interdisziplinäre studentische Arbeiten, beispielsweise mit dem Studienschwerpunkt Konstruktion und Bauwerkserhaltung unterstützt.

Sie lernen, bestehende oder neu zu planende, komplexe geotechnische Bauwerke wie Stützkonstruktionen, Dämme, Fundamente oder tiefe Baugruben zu berechnen, zu bemessen sowie zu überwachen. Dazu vermitteln wir Ihnen die erforderlichen Grundkenntnisse in der Plastizitätstheorie und den Stoffgesetzen für den Boden. Sie werden in der Lage sein, komplexe, kommerzielle Programme für die Nachbildung der Bodenbauwerksinteraktion wie PLAXIS oder OPTUM zu verstehen und anzuwenden. Ein weiteres wichtiges Thema sind moderne Monitoring-Technologien, wie zum Beispiel die Faseroptik.

Das Geotechnik-Labor der OST ist hervorragend ausgerüstet mit den modernsten Laborgeräten, wie triaxialen Zellen für Boden und Fels sowie mehreren Oedometern und Direktscherapparaten der neusten Generation. Zudem verfügen wir über modernste faseroptische Geräte als Monitoring-Instrumente, die wir in der Lehre aber auch in Forschungsprojekten erfolgreich einsetzen. 

Mit Building Information Modeling (BIM) werden die Kernprozesse der Bauindustrie digitalisiert. 2D-Pläne gehen in Modellen auf und Informationen zu Bauwerken, wie Baubeschreibungen, Leistungsverzeichnisse und Informationen fürs Facility Management werden im Modell hinterlegt oder mit dem Modell verknüpft.

Mit der Anwendung der BIM-Methode wird bereits in der Planungsphase ein digitaler Zwilling eines Bauwerks erstellt und mit allen notwendigen Informationen versehen. Mit dem digitalen Zwilling lässt sich das Bauwerk simulieren, automatisieren und somit für die Bauausführung und für den späteren Betrieb und Unterhalt optimieren.

Die Wissensvermittlung von Building Information Modeling (BIM) ist die Basis für das zukünftige Arbeiten mit Modellen. In der Vertiefung wird Wissen zur Modellerstellung, zu BIM-relevanten Prozessen, sowie zu BIM-relevanter Dokumentation, wie den Auftraggeber Informationsanforderungen und dem BIM-Projektabwicklungsplan vermittelt. Als Basis der Wissensvermittlung dienen gleichermassen Themen aus dem Hoch- als auch aus dem Tiefbau.