CAS Haltung und Orientierung in der Palliative Care: Soziale und ethische Dimensionen

Der CAS Haltung und Orientierung in der Palliative Care bietet Fachpersonen aus dem Gebiet der palliativen Versorgung die Möglichkeit, eine fundierte, multiprofessionelle Weiterbildung zu absolvieren. Dabei gehen die Teilnehmenden schwerpunktmässig auf gesellschaftliche Fragestellungen, medizinsoziologische Aspekte, Beziehungssysteme sowie auf die Prozesse der ethischen Entscheidungsfindung ein.

Wer schwerkranke und sterbende Menschen betreut und begleitet, ist mit herausfordernden Situationen und Fragestellungen konfrontiert. Diese stehen in einem wesentlichen Zusammenhang mit dem sozialen, familiären und kulturellen Hintergrund der betroffenen Person.

Der Zertifikatskurs (CAS) Haltung und Orientierung in der Palliative Care vermittelt Grundlagewissen und Modelle einer ganzheitlichen Betreuung und Begleitung am Lebensende. Dabei setzen sich die Teilnehmenden mit der sozialen und ethischen Dimension der Palliative Care aus der Perspektive unterschiedlicher Professionen auseinander. 

Auf einen Blick

Abschluss

Certificate of Advanced Studies CAS in Haltung und Orientierung: Soziale und ethische Dimensionen in der Palliative Care (15 ECTS-Punkte)

Schwerpunkte

  • Gesellschaftliche Fragestellungen
  • Medizinsoziologische Aspekte
  • Beziehungssysteme
  • Individuum
  • Lebensqualität
  • Kommunikation am Lebensende
  • Therapeutische Möglichkeiten
  • Grundlegende Prinzipien und Orientierungen

Nutzen

Die Teilnehmenden entwickeln ein umfassendes Verständnis von Palliative Care. Sie werden dazu befähigt, die Betroffenen sowie ihr soziales Umfeld in ihrem Prozess zu begleiten und im Bereich der multiprofessionellen Zusammenarbeit einen wesentlichen Beitrag zu Gunsten der Betroffenen zu leisten.

Dauer

18 Präsenztage, berufsbegleitend während 8 Monaten
(Anzahl Präsenztage variiert je nach Lehr- und Lernform. Verbindlich ist der aktuelle Terminplan.)

Humor in der Palliative Care

Lachen ist gesund. Aber wie angebracht ist eine humorvolle Kommunikation im Umgang mit schwerkranken Menschen? Lachen ist gesund. Aber wie angebracht ist eine humorvolle Kommunikation im Umgang mit schwerkranken Menschen?

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Gendermedizin in der Palliative Care

Geschlechtsspezifische Unterschiede bei schwerkranken Menschen besser
berücksichtigen
Geschlechtsspezifische Unterschiede bei schwerkranken Menschen besser berücksichtigen

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Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit

Wenn unheilbar kranke Menschen aufhören zu essen und zu trinken, um ihr Leben vorzeitig zu beenden. Wenn unheilbar kranke Menschen aufhören zu essen und zu trinken, um ihr Leben vorzeitig zu beenden.

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Kosten

CHF 7500.– inkl. Unterlagen, Leistungsnachweisen und Zertifikat (Preisänderungen vorbehalten)

Zulassung

Anerkannter Tertiärabschluss, mehrjährige qualifizierte Berufserfahrung, Tätigkeit in einem entsprechenden Arbeitsfeld

Durchführungsort

Campus St.Gallen

Nächste Durchführung

Nächster Start in Planung

Hinweis

Dieser CAS kann als in sich geschlossene Weiterbildung oder als Teil unseres MAS Palliative Care besucht werden. 

Der Zertifikatskurs widmet sich folgenden Themen:

Gesellschaftliche Fragen

  • Grundlagen der Epidemiologie und Demographie
  • Definition von Palliative Care und deren Auslegung
  • Konzept Leiden
  • Sozialer Status und Lebenserwartung
  • Modelle einer ganzheitlichen Betreuung und Begleitung am Lebensende
  • Internationale Beispiele für Struktur und Organisation von «Quality End-of-life Care»
  • Alter: Veränderung der Altersbilder und Konzepte

Medizinsoziologische Aspekte

  • Biographie
  • Krankheit/Gesundheit (Salutogenese)
  • Sterben und Tod, Ort des Sterbens
  • Funktion der Gemeinden bei der Betreuung von Schwerkranken und Sterbenden
  • rechtliche Aspekte bei schwerer Erkrankung (Patientenverfügung, assistierter Suizid und Euthanasie)
  • Spiritualität, Umgang mit Bedürfnissen, Sterben ohne Gott?
  • Schwerkranksein und Sterben in verschiedenen Kulturen (Multikulturalität)
  • gesellschaftliche und soziale Rituale bei Krankheit und am Lebensende
  • religiöse und spirituelle Bedürfnisse am Lebensende (Interreligiosität)

Beziehungssysteme

  • Systemtherapeutische Grundlagen
  • Systemänderungen im Verlauf von Krankheit und Sterben
  • Family Nursing als Betreuungskonzept
  • Gender und Palliative Care
  • Coping im sozialen Kontext des Beziehungssystems
  • Gesellschaftliche Bewältigungsformen
  • Patientenedukation (Grundlagen, Angehörige, Palliativspezifische Selbsthilfestrategien)

Individuum

  • Umgang mit Kranksein, Betroffene (Selbstkonzept), Umfeld z.B. Angehörige, Bezugssystem
  • chronisch Kranksein
  • Krise, Krisenmanagement
  • Coping, Unterstützung bei Coping
  • Alter: Veränderung der Bilder und Konzepte
  • Trauer, Trauerbegleitung (Auftrag oder Wunsch des Palliative Care Teams)
  • Begleitung, Beratung (Gesundheitsförderung)

Lebensqualität

  • Grundlagen und Konzepte der Lebensqualität, Lebensqualität von Angehörigen (lay carer)
  • Evaluation individueller Lebensqualität am Ende des Lebens

Kommunikation am Lebensende

  • Grundlagen der Kommunikation mit Schwerkranken und Sterbenden (z.B. communication skills (palliativspezifisch), das ethische Gespräch, Begleiten beim Erstellen einer Patientenverfügung)
  • Methoden der Gesprächsführung bei kommunikativ bzw. verbal eingeschränkten Menschen
  • Grundlagen von Beratung (Counselling und Advising)
  • Kommunikation mit Angehörigen und Freunden

Therapeutische Möglichkeiten

  • Psychotherapie in Palliative Care
  • Sozialtherapie

Wissenschaftliches Arbeiten und Forschung

  • Internetrecherche
  • Kennenlernen von Literaturverwaltungsprogrammen
  • Grundlagen der quantitativen und qualitativen Forschung

Grundlegende Prinzipien/Orientierungen

  • Reflexion
  • Multiprofessionalität
  • Ethik in Palliative Care
  • Prozess der klinischen Entscheidungsfindung

Zielgruppe

Angesprochen sind zum Beispiel: 

  • Pflegefachpersonen
  • Ärztinnen / Ärzte
  • Dipl. Physiotherapeutinnen / Physiotherapeuten
  • Dipl. Sozialarbeiterinnen / Sozialarbeiter
  • Dipl. Ernährungsberaterinnen / Ernährungsberater
  • Dipl. Ergotherapeutinnen / Ergotherapeuten
  • Seelsorgerinnen / Seelsorger
  • Psychologinnen / Psychologen
  • sowie weitere Fachleute, die in der Palliativpflege tätig sind oder Personen an deren Lebensende begleiten

Zulassung

Zugelassen sind Personen

  • mit einem anerkannten Tertiärabschluss (Universität, Fachhochschule, Höhere Fachschule – z.B. Diplom in Gesundheits- und Krankenpflege – sowie Berufsprüfung oder Höhere Fachprüfung);
  • mit qualifizierter Berufserfahrung;
  • mit einer Tätigkeit in einem Arbeitsfeld, in dem sie das Gelernte umsetzen können (Prinzip Transferorientierung).

Bewerberinnen und Bewerber, die über vergleichbare Abschlüsse und entsprechende Berufserfahrung verfügen, können auf Basis einer individuellen Prüfung des Dossiers aufgenommen werden. 

Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens
Für Teilnehmende ohne Hochschulabschluss ist das Seminar Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens im Sinne einer Nachqualifikation obligatorisch.

Die Absolventinnen und Absolventen

  • entwickeln ein umfassendes Verständnis von Palliative Care;
  • unterstützen und begleiten die Betroffenen sowie ihr soziales Umfeld in ihrem Prozess;
  • sind fähig, im Bereich der multiprofessionellen Zusammenarbeit einen wesentlichen Beitrag zu Gunsten der Betroffenen zu leisten;
  • vernetzen das spezifische Fachwissen mit dem eigenen beruflichen Hintergrund;
  • initiieren, gestalten, evaluieren und adaptieren Betreuungs- und Managementaufgaben unter Berücksichtigung der Multiprofessionalität.

Mit dem CAS Haltung und Orientierung: soziale und ethische Dimensionen in der Palliative Care stehen den Fachkräften verschiedene berufliche Optionen offen. Sie üben bereits innehabende Funktionen mit einem vertieften Fachwissen und erweiterten Kompetenzen aus. Oder sie können neue Funktionen übernehmen in den Bereichen: Klinische Tätigkeit, Forschung, Management und Service Development sowie in der Aus-, Fort- und Weiterbildung.

«Diese Weiterbildung unterstützt mich in der komplexen und professionellen Pflege und Betreuung der Betroffenen und ihrer Angehörigen.»

Iris Oehninger, Absolventin 

Kontakt für fachliche Fragen

Prof. Dr. Andrea Kobleder

IPW Institut für Angewandte Pflegewissenschaft Professorin

+41 58 257 15 33 andrea.kobleder@ost.ch

Kontaktperson für administrative Fragen

Tea Perusic

WBO Weiterbildungsorganisation Lehrgangsmanagement

+41 58 257 12 63 tea.perusic@ost.ch

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