Interview mit unserem neuen Mitarbeiter Stefan Neumann

14.05.2024

Dr. rer. pol. Stefan Neumann verstärkt das Institut für Finance und Law als Dozent und ist speziell im Zentrum für Banking und Finance tätig. Er hat über 20 Jahre Erfahrung im Banking, zuletzt lag sein Fokus im Bereich Compliance und Risk Reporting.

Was ist dein bisheriger Werdegang?

Ich war über 20 Jahre Mitglied der Direktion einer Schweizer Grossbank, die letzten 13 Jahre in verschiedenen Compliance Funktionen. Ich habe zum Beispiel als Head Central Compliance Group PMO die globale Compliance Academy etabliert, die Schweizer Fachstelle für Geldwäschereibekämpfung geleitet, das Globale Kompetenzzentrum «Crypto und Digital Assets» aufgebaut und zuletzt den Bereich Compliance Risk Reporting und Oversight für die Schweizer Einheit der Bank verantwortet. Davor war ich als Unternehmensberater in globalen Big-5 Beratungsunternehmen für internationale Kunden tätig, davor wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Angewandte Betriebswirtschaftslehre und Unternehmensführung der Universität Karlsruhe (TH) sowie Gründer und Inhaber eines Softwareentwicklungs- und Beratungsunternehmens.

«An der OST hat man sehr viele Freiheiten inhaltlicher Art. Diese Art von Unternehmertum gefällt mir sehr.»

Stefan Neumann

Was hat dich dazu bewegt, dich für die Stelle am IFL zu bewerben?

Ich habe mit Pascal Egloff, dem Leiter des Kompetenzzentrums Banking & Finance, bereits an dem SFTI-Projekt «Vision of Tokenized Finance» gearbeitet, so kannte ich ihn und das IFL schon länger. Dann sah ich per Zufall die Anzeige für eine offene Stelle, inklusive dem Versprechen einer genialen Aussicht auf den Bahnhof St. Gallen. Da ich schon länger mit einer Rückkehr in entweder Beratung oder aber Lehre und Forschung liebäugelte, habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt.

Was hat dich in deiner bisherigen Einarbeitungszeit überrascht?

Ich empfinde es immer noch als recht ungewohnt, dass man sehr viele Freiheiten inhaltlicher Art hat. Als ich vorher in der Compliance in der Bank arbeitete, gab es praktisch keinen Entscheidungsspielraum und man musste gefühlt immer mindestens drei Personen um Erlaubnis fragen, bevor man irgendetwas Neues machen konnte. Diese Art von Unternehmertum an der OST gefällt mir sehr - es ist einfach etwas anders, als ich es lange gewohnt war.

Auf was freust du dich am meisten in den kommenden Monaten?

Ich freue mich momentan am meisten auf die Arbeit mit Pascal Egloff und Ernesto Turnes als Co-Autor des Buches «Blockchain in Finance», welches dieses Jahr neu in einer englischen Version erscheinen soll. Da kann man wieder einmal wirklich den Kopf anstrengen und sieht jeden Tag ein konkretes Ergebnis – jedenfalls dann, wenn man ein paar Seiten zu Papier gebracht hat. Es ist etwas Kreatives, keine Routine, das gefällt mir. Man muss allerdings aufpassen, nicht nur im «stillen Kämmerlein» vor sich hinzuschreiben. Dagegen hilft natürlich der rege Austausch mit Ernesto und Pascal sowie die anderen Aufgaben in der Lehre und Weiterbildung am Institut und an der OST.

Wo findest du Ausgleich in deiner Freizeit?

Bei meiner Familie und der zahlreichen Haus- und Gartenarbeit sowie beim Schrauben an meinem alten Landy. Wohltuend ins Grüne schauen, sich die Finger richtig schmutzig machen und mit den eigenen Händen arbeiten ist ein guter Ausgleich für die tägliche Kopfarbeit.