CAS Traumapädagogik und Traumaberatung

Fachpersonen in der psychosozialen Unterstützung und Begleitung sind zunehmend mit Menschen konfrontiert, die unter Traumata und deren Folgestörungen leiden. Der CAS Traumapädagogik und Traumaberatung vermittelt die Fähigkeit, den damit verbundenen Herausforderungen adäquat und kompetent zu begegnen und dabei das eigene psychische und physische Wohlbefinden nicht aus den Augen zu verlieren.

Traumatisierende Ereignisse wie Gewalterfahrungen, Flucht oder der plötzliche Tod einer nahestehenden Person können sich sehr nachhaltig und belastend auf das Leben von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auswirken. Der adäquate Umgang mit Betroffenen erfordert Fachwissen, spezifische Kompetenzen und eine traumasensible Haltung. 

Im Zertifikatskurs (CAS) Traumapädagogik und Traumaberatung setzen sich Fachpersonen aus der Sozialen Arbeit, der Schule oder dem Gesundheitswesen mit den Ursachen und möglichen Folgestörungen von Traumatisierungen auseinander. Zudem befassen sie sich mit den Grundlagen des traumapädagogischen bzw. traumasensiblen Handelns und Beratens und lernen, dieses in ihrem beruflichen Alltag anzuwenden. Darüber hinaus setzen sie sich mit ihrer eigenen Haltung auseinander und widmen sich Methoden und Techniken für eine ausgleichende Selbstfürsorge. 

Garantierte Durchführung

Dieser Kurs wird garantiert durchgeführt.

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Auf einen Blick

Abschluss

Certificate of Advanced CAS in Traumapädagogik und Traumaberatung (15 ECTS-Punkte)

Schwerpunkte

  • Grundlagen der Psychotraumatologie
  • Lebensalter Kindheit und Jugend
  • Gewalt gegen Frauen, Traumatisierung und Soziale Arbeit
  • Biografiearbeit und Beziehungsgestaltung
  • Mentalisieren und Verstehen
  • Traumasensible Beratung
  • Trauma und schwere Erkrankungen
  • Krisenintervention
  • Traumapädagogisches Handeln in stationären und aufsuchenden Kontexten (z.B. mit Geflüchteten, Familien, Menschen mit Beeinträchtigung)
  • Prozess- und Hilfeplanung
  • Traumasensible Bedingungen auf Organisationsebene
  • Sekundäre Traumatisierung und Burnout

Nutzen

Dieser Zertifikatskurs befähigt dazu, Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen, die unter Traumafolgestörungen leiden, traumasensibel zu begegnen und sie in ihrer individuellen Entwicklung bestmöglich zu unterstützen und zu fördern. 

Dauer

18 Präsenztage, berufsbegleitend während 6 Monaten

Die Anzahl der Präsenztage variiert je nach Lehr- und Lernform. Es gilt der aktuelle Terminplan.

Kosten

CHF 7500.– inkl. Unterlagen, Leistungsnachweisen und Zertifikat (Preisänderungen vorbehalten)

Zulassung

Anerkannter Tertiärabschluss, mehrjährige qualifizierte Berufserfahrung, Tätigkeit in einem entsprechenden Arbeitsfeld 

Durchführungsort

Campus St.Gallen

Nächste Durchführung

Start am 28. März 2025

«Narben auf der Seele»

Im Interview erklärt Prof. Gabriella Schmid, was es bedeutet, wenn ganze Generationen Fluchterfahrungen machen
und dadurch Traumata
erleben.
Im Interview erklärt Prof. Gabriella Schmid, was es bedeutet, wenn ganze Generationen Fluchterfahrungen machen und dadurch Traumata erleben.

Zum Blogbeitrag
Zum Blogbeitrag

Dieser Kurs umfasst folgende Inhalte:

Einführung ins Thema Psychotraumatologie

  • Verortung von Traumapädagogik und Traumaberatung in Abgrenzung zu Traumatherapie
  • Historische Entwicklungen und aktuelle Aufgaben der Sozialen Arbeit im Themenfeld Traumatisierung
  • Transgenerationale Übertragung von Traumata

Lebensalter Kindheit und Jugend

  • Normative Entwicklungsaufgaben
  • Risiko- und Schutzfaktoren

Biografiearbeit und Beziehungsgestaltung

  • Bedingungslose Liebe, Nähe und Distanz
  • Impulsreferat und Interviews mit Care-Leavers
  • Fallwerkstatt: Beschäftigung mit eigener Biografiearbeit

Trauma und schwere Erkrankungen

  • Traumata bei schweren Erkrankungen
  • Biografische Risiken bei der Entstehung von Krankheiten

Traumasensibles Verstehen

  • Traumasensible Haltungen
  • Förderung der Emotionsregulation
  • Übertragung und Gegenübertragung

Handlungsfelder und Adressatinnen, Adressaten

  • Gewalt gegen Frauen, Kinder und Jugendliche
  • Trauma und Behinderung
  • Trauma und gesundheitliche Beeinträchtigung
  • Trauma und Geflüchtete (UMAs, Familien, Erwachsene)

Traumasensible Beratung

mit Fokus auf

  • Parteilichkeit
  • Strafverfahren und Rechtsansprüche
  • Mentalisierungsprozesse im Alltag
  • Integrität und Teilhabe

Traumasensibles Handeln

  • Akute Traumatisierung und Krisenintervention
  • Handeln in verschiedenen Settings (abklärend, beratend, aufsuchend, stationär)
  • Möglichkeiten und Grenzen des traumasensiblen Handelns
  • Fallwerkstatt: Intervision

Sekundäre Traumatisierung, Burnout und Selbstsorge

  • mögliche Folgen für Fachpersonen und Schutz vor Sekundärtraumatisierung
  • Traumasensible Bedingungen auf Organisationsebene
  • Vernetzung in der Versorgungsstruktur

Dieser Kurs schliesst mit mindestens einem Leistungsnachweis ab.

Zielgruppe

Dieser Kurs richtet sich an Fachpersonen aus dem Bereich der Sozialen Arbeit und Fachpersonen aus angrenzenden Bereichen der psychosozialen Unterstützung, die sich vertieft mit dieser Thematik auseinandersetzen möchten. 

Zulassung

Zugelassen sind Personen

  • mit einem anerkannten Tertiärabschluss (Universität, Fachhochschule, Höhere Fachschule sowie Technikerschule oder Höhere Fachprüfung);
  • mit qualifizierter Berufserfahrung;
  • mit einer Tätigkeit in einem Arbeitsfeld, in dem sie das Gelernte umsetzen können

Bewerberinnen und Bewerber, die über vergleichbare Abschlüsse und entsprechende Berufserfahrung verfügen, können auf Basis einer individuellen Prüfung des Dossiers aufgenommen werden. 

Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens
Für Teilnehmende ohne Hochschulabschluss ist das Seminar Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens im Sinne einer Nachqualifikation obligatorisch.

Die Absolventinnen und Absolventen 

  • kennen Ursachen und Folgen von Traumatisierungen in der Kindheit und Jugend;
  • erkennen Traumafolgestörungen in unterschiedlichen Handlungsfeldern (vornehmlich im Bereich der Sozialen Arbeit, aber auch aufsuchend, stationär, teilstätionär);
  • sind vertraut mit der Haltungsgrundlage eines traumapädagogischen Handelns und können dieses anwenden;
  • kennen zentrale traumafokussierte, therapeutische Verfahren und damit vertraute Hilfsangebote;
  • kennen Grundlagen einer traumasensiblen Prozess- und Hilfeplanung in Kooperation mit Helfersystemen;
  • verfügen über Methoden und Techniken für ein traumapädagogisches Handeln im je spezifischen Berufsalltag 
  • kennen Methoden und Techniken für eine ausgleichende Selbstfürsorge und können diese individuell und situativ anwenden.

Kursleitung

Prof. Gabriella Schmid

ISAL Institut für Soziale Arbeit im Lebensverlauf Dozentin, Supervisorin, Coach BSO

+41 58 257 18 16 gabriella.schmid@ost.ch

Prof. Dr. Stephan Dettmers

ISAL Institut für Soziale Arbeit im Lebensverlauf Dozent

+41 58 257 15 96 stephan.dettmers@ost.ch

Studienkoordination

Olivia Rüedi

WBO Weiterbildungsorganisation TL Administration / Stv. Leiterin WBO OST

+41 58 257 12 01 olivia.rueedi@ost.ch