Fallwerkstätten

Das Angebot der Fallwerkstätten richtet sich an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Seminarreihe Kindes- und Erwachsenenschutz an der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Pro Vertiefungsseminar, das sie buchen, haben die Teilnehmenden Anrecht auf den Besuch einer Fallwerkstätte.

Die Fallwerkstätten ermöglichen eine vertiefte Betrachtung der Fallarbeit der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde sowie einen interdisziplinären Austausch unter den Beteiligten. Weiter dienen sie dazu, die Inhalte der Seminarreihe konkret für die Praxis nutzbar zu machen.

Auf einen Blick

Dauer

Eine einzelne Fallwerkstätte dauert jeweils einen Nachmittag im Umfang von 4 Lektionen und ist Bestandteil des jeweiligen Vertiefungsseminars.

Kosten

Für Teilnehmende eines Vertiefungsseminars ist die zum Seminar gehörende Fallwerkstätte im Seminarpreis bereits inbegriffen.

 

Inhalt und Ablauf

Vor der Fallwerkstätte

Die Teilnehmenden der Fallwerkstätten sind eingeladen, einen Fall aus ihrem Praxisalltag einzubringen. Dieser muss Verknüpfungspunkte zum Thema der jeweiligen Fallwerkstätte sowie zu Themen der Seminarreihe aufweisen. Zudem sollte sich daraus eine Fragestellung ableiten lassen.

Der Fall kann bis eine Woche vor der Durchführung eingereicht werden.

Während der Fallwerkstätte

Die Fallwerkstätte wird von einer Person mit übergeordnetem Wissen zu den Seminarinhalten moderiert. Die Moderation schafft Transparenz bezüglich der Auswahl des Falles, orientiert über Vorgehen und Rahmenbedingungen und achtet darauf, dass diese eingehalten werden.

In den Fallwerkstätten selbst geht es darum, den jeweiligen Fall anhand ausgewählter Fallwerkstatt-Methoden zu reflektieren und mit dem theoretischen Wissen aus den Vertiefungsseminaren zu verknüpfen. Dies mit dem Ziel, dass gemeinsame Ideen entwickelt und Vorschläge zu Handlungsalternativen aufgezeigt werden. 

 

Ziele und Nutzen

Interdisziplinärer Austausch

Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden sind interdisziplinär zusammengesetzt. So gibt es unter den Mitarbeitenden einerseits Juristinnen und Juristen, aber auch Fachkräfte aus dem Bereich der Psychologie, der Pädagogik und der Sozialen Arbeit. Ein Nutzen der Fallwerkstätten besteht darin, dass die Teilnehmenden verschiedene Perspektiven kennenlernen und vom Fachwissen der anderen profitieren. Dies hilft, die Professionalität in allen beteiligten Disziplinen der KESB zu steigern.

Transfer zwischen Theorie und Praxis

Die Fallwerkstätten entsprechen einer praxisnahen Weiterbildung, die gleichzeitig stark geprägt ist vom aktuellen Stand der Forschung. Dozierende aus dem Fachbereich der Sozialen Arbeit und Teilnehmende beziehen theoretische Grundlagen auf konkrete Praxisfälle und reflektieren diese. Dies trägt dazu bei, wissenschaftliches Wissen anwendbar zu machen. Zudem können relevante Fragestellungen zu aktuellen Praxisfällen Aufschluss darüber geben, wo Forschungsbedarf besteht. Gleichzeitig ermöglichen es die Fallwerkstätten, den alltagsnahen Blick mit einer wissenschaftlich fundierten Sichtweise zu ergänzen und Handlungen sowie Entscheide in der Praxis mit empirischen Erkenntnissen zu stützen.

Reflexion

Da sich die Fallwerkstätten an konkreten Praxisfällen der Teilnehmenden orientieren, bietet sich für diese die Möglichkeit, die eigene berufliche Praxis einzuschätzen und zu reflektieren.