Was ist der Cybathlon?
Der Cybathlon ist ein von der ETH Zürich organisierter Wettkampf, bei dem sich Menschen mit körperlichen Behinderungen beim Absolvieren alltagsrelevanter Aufgaben mittels technischer Assistenzsysteme messen. Am Sonntag, 27. Oktober 2024, fand das Finale in der Swiss Arena in Kloten statt.
Ein Schock vor dem Finale
Die Wettkampfvorbereitung lief nicht wie geschmiert. Am Tag vor dem Finalsonntag fiel der Hybrid-Exoskelett-Pilot Thomas Krieg gesundheitsbedingt aus. Somit hatten die beiden OST-Teams Varileg enhanced und Robility enhanced nur noch einen einsatzfähigen Piloten – Rolf Schoch. Unter Wettkampfbedingungen trainierte er dieses Jahr zwar nur auf dem Robotik-Rollstuhl, jedoch steuerte er bereits beim Cybathlon 2020 das Exoskelett in einer früheren Variante.
Stärker im Team
Schoch absolvierte somit ein Mammutprogramm. Nach zwei Tagen voller Medizinchecks, Trainingsläufe und Qualifikationsrennen in beiden Disziplinen bestritt er am Finaltag vier Wettkämpfe innerhalb von fünf Stunden. Ganz allein war Schoch in der Arena jedoch nicht. Die technischen Verantwortlichen der beiden Teams, Benjamin Eggimann und Cédric Niklaus, begleiteten ihn während der Rennen. Sie gaben Coaching-Hinweise von der Seitenlinie. Ein Spotter-Team war jederzeit bereit, im Falle von technischen Problemen Pilot und Gerät zu stützen.
Zweimal Silber, zweimal persönliche Bestzeit
Die Erwartungen waren nach Rollstuhl-Goldmedaillen 2016 und 2020 hoch. Doch die Fans der beiden OST-Teams wurden nicht enttäuscht. Im Rollstuhl-Finale sicherte sich Schoch mit einer persönlichen Bestzeit die Silbermedaille. Beides wiederholte er kurz später mit dem Exoskelett. Schoch ist der bisher einzige Pilot, der am Cybathlon gleich zwei Medaillen und Pokale ergatterte. Das zog auch international Aufmerksamkeit auf ihn und das OST-Team. Medienteams aus Taiwan, Japan und Grossbritannien nutzten die Chance auf Interviews mit dem OST-Piloten.