Es wurde gebaut, getestet, programmiert – und gejubelt: An der OST – Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil herrschte am Samstag konzentrierte Wettkampf-Stimmung. Mehr als 100 Kinder und Jugendliche in 24 Teams, vorwiegend aus der Oberstufe, von Kantons- und Berufsschulen, waren mit ihren selbstgebauten Robotern an den Campus gereist, um an den RobOlympics, den olympischen Spielen für Roboter, teilzunehmen. Sie konnten in verschiedenen Disziplinen wie Minisumo, Linienfolger oder RoboBall gegeneinander antreten.
Eine besondere Herausforderung ist jedes Jahr die Überraschungsaufgabe, die jeweils erst am Morgen des Spieltages vorgestellt wird. Dieses Jahr gab es dabei gleich drei Teilaufgaben zu erledigen: Einen Ballon befreien, eine Geburtstagskarte aufklappen und eine Kerze auf einen Kuchen schieben. Sie trug den Namen Happy Birthday, RobOlympics! Denn: Die etablierte Veranstaltung der OST für die MINT-Nachwuchsförderung fand dieses Jahr zum 20. Mal statt.
Mit dem Einverständnis des Olympischen Komitees
Die Idee für die RobOlympics kam einem Mitarbeiter der damaligen HSR (heute OST), Claudio Foscan, und seinem Freund Martin Stypinski. Die beiden Robotik-Fans der ersten Stunde wollten einen Roboterwettbewerb, wie es sie damals in Deutschland bereits gab, in die Schweiz bringen. Mit Erwin Brändle, Dozent an der damaligen HSR, hatten sie sofort einen Unterstützer. 2004 fanden die ersten Spiele mit dem Namen RobOlympics statt. «Wir hatten beim Olympischen Komitee angefragt, ob wir den Namen verwenden dürfen und bekamen rasch eine positive Antwort», erzählt Foscan.
Auch dieses Jahr waren die Kinder und Jugendlichen mit sehr viel Engagement und Herzblut dabei. Eine Gruppe war aus Friedrichshafen angereist, ein Team kam aus Bern in die Ostschweiz. Viele Familienangehörige, aber auch Zuschauerinnen und Zuschauer aus der Umgebung waren vor Ort, um die Teams anzufeuern und die Wettkämpfe mitzuverfolgen. Für die Gäste gab es an der Jubiläumsausgabe ein besonderes Programm: Neben einer AI-Photobooth, die Erinnerungsfotos mit KI auffrischte, konnten sie bei einer kleinen Bildershow die Anfänge der RobOlympics nachverfolgen.
Zudem wurde zum Jubiläum eine neue Disziplin eingeführt: Die RobOlympics Double Challengers (RDC). Dabei werden die Roboter ferngesteuert und spielen so gegeneinander, müssen aber auch zusammenarbeiten. Die Disziplin wurde von der OST zusammen mit KZO Robotik von der Kantonsschule Zürich Oberland geleitet wird, entwickelt. Die KZO war auch mit mehreren Teams am Event vertreten.
Aktueller Beitrag zur Förderung des MINT-Nachwuchs
Andreas Breitenmoser, Organisator der RobOlympics und Professor im Studiengang Electrical and Computer Engineering an der OST, hat besonders gefreut, dass das Interesse unter den Jugendlichen und den unterstützenden Lehrpersonen auch beim 20 Jahre Jubiläum nach wie vor gross ist: «Es ist immer wieder toll zu sehen mit welcher Begeisterung die jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer Lösungen zur Bewältigung der verschiedenen RobOlympics-Disziplinen suchen und selbst in kurzer Zeit beeindruckende Roboter zusammenbauen und programmieren. Roboter-Technik ist ein sich sehr dynamisch entwickelndes Umfeld und wir passen unser Angebot an den RobOlympics laufend an, um einen spannenden und aktuellen Beitrag zur MINT-Nachwuchsförderung in der Schweiz zu leisten.»