Das Plusenergiehaus SonnenparkPLUS erzeugt mit Photovoltaikanlagen auf dem Dach, an der Fassade und an den Balkonen mehr Energie, als es selbst benötigt.

Vertiefung Gebäudetechnik

Bereits mit den heutigen Technologien lassen sich im Gebäudesektor sehr grosse Mengen an Energie sparen. Mit der richtigen Strategie können Häuser und Areale sogar mehr Energie erzeugen, als sie benötigen.

Gebäude sind für rund die Hälfte des Energieeinsatzes und für über 30% der CO2-Emissonen in der Schweiz verantwortlich und haben damit eine Schlüsselrolle in der Energiewende und für die Klimaziele inne. Andererseits können Gebäude und Areale aufgrund ihrer Energiebedarfsstruktur bereits heute sehr effizient und fossilfrei versorgt werden. Bei Plusenergie-Gebäuden bzw. -Arealen lässt sich sogar mehr Energie am Gebäude bzw. im Areal erzeugen als selbst benötigt wird. Gegenwärtig steigen die Anteile von erneuerbarer Energienutzung in Gebäuden bis hin zur vollständigen Autarkie.

Der Studienschwerpunkt «Gebäudetechnik» vermittelt das Grundwissen der Gebäudehülle und der in Gebäuden und Arealen eingesetzten Technologien zur Energienutzung, -verteilung, -speicherung und -erzeugung. Die Nachweise für die Gebäudehülle und Planungs- und Auslegungsverfahren für die Gebäudetechnik werden anhand von praktischen Anwendungen behandelt. Dies bezieht sich zum einen auf die einzelnen Technologien von der Erzeugung bis zur Übergabe in den Raum und zum anderen auf die unterschiedlichen Gewerke von Heizung, Warmwasser, Lüftung bis zur Kühlung und Klimatisierung. Gebäude bieten grosses Potenzial für die Umsetzung der Energieperspektiven 2050+ und die Transformation des Gebäudeparks ist ein entscheidender Schritt für eine fossilfreie, erneuerbare und nachhaltige Energiezukunft – sowie für ein spannendes und vielfältiges Arbeitsgebiet.

Die nächsten Infoevents

Lernen Sie den Studiengang Erneuerbare Energien und Umwelttechnik an einer Infoveranstaltung kennen. 

Daten und Anmeldung

«Das EEU-Studium in Gebäudetechnik hat mir die Grundlagen der Technologien in Gebäuden vermittelt und mich inspiriert, mein Wissen im Master zu vertiefen. Parallel habe ich am Institut für Energietechnik Projekt­erfahrung gesammelt. Die fundierten Fachkenntnisse haben mir den Berufseinstieg erleichtert. Heute verantworte ich die Entwicklung und Umsetzung von Building Information Modelling bei SBB-Immobilien mit einem Portfolio von ca. 3500 Gebäuden.»

 Raphael Schweizer, EEU-Absolvent mit MSc Energy and Environment, ehemaliger Mitarbeiter IET, Leiter BIM@SBB Hochbau 

Module

Der Bereich Gebäudetechnik nutzt Technologien aus der Energieerzeugung, der Energie­speicherung und -verteilung, um ein möglichst effizientes, individuell auf die Gegebenheiten abgestimmtes Energiekonzept für ein Haus oder ein Areal umzusetzen. Deshalb sind in vielen Modulen des Studiengangs für die Gebäudetechnik relevante Themen enthalten. Sie können die Module je nach Ihren Interessen zusammenstellen. Der Studienberater unterstützt Sie gerne.

Grundlegende Module für Gebäudetechnik fokussieren auf die am Gebäude eingesetzten Technologie:

Im Modul Gebäudetechnik, Bauphysik lernen Sie ausgehend von den Anforderungen des Menschen an das Gebäude die Grundlagen der Technologien und die energieeffiziente Auslegung der Gebäudehüllen und der Gebäudesystemtechnik. Zudem werden die einschlägigen Normen, Vorschriften und Zertifizierungssysteme im Bausektor thematisiert. Sie lernen zudem den Umgang mit Planungs- und Zertifizierungs-Softwaretools aus der Praxis kennen.

Im Modul Wärmepumpen, Geothermie erlangen Sie Kenntnisse über den Aufbau von Kompressions- und Sorptionswärmepumpen wie auch über die thermischen Eigenschaften der Wärmequelle Erdreich. Sie lernen, Wärmepumpen technisch zu konzipieren und für konkrete Gebäude auszuwählen und auszulegen.

Das Modul Energiespeicher behandelt die technischen Möglichkeiten der Speicherung von Energie (thermisch, elektrisch, chemisch oder mechanisch) und deren Anwendungen. Sie lernen die physikalischen Grundprinzipien, Kennzahlen und Wirtschaftlichkeits­berechnungen anhand von Beispielen der Energiespeicherung kennen.

Übersicht alle Modulbeschreibungen

Weitere Module zur Auswahl

  • Elektrische Solartechnik
  • Solares Heizen und Kühlen
  • Thermo- und Fluiddynamik 1 +2
  • Grundzüge Energietechnik

Zukunftsperspektiven

Gemäss den Energieperspektiven 2050+ soll der Schweizer Gebäudepark bis 2050 auf ein gutes energetisches Niveau transformiert werden. Dazu müssen rund 1'200'000 Gebäude modernisiert werden. Dies bietet für die nächsten Jahrzehnte ein spannendes Arbeitsgebiet, da jede Sanierung individuelle Randbedingungen hat und angepasste Lösungen gefunden werden müssen, aber auch an Methoden gearbeitet wird, Sanierungsmassnahmen für Gebäudegruppen und ganzen Quartieren durchzuführen und die energetische Verbesserung damit zu beschleunigen. Auch die in Gebäuden verwendete Gebäudetechnik wird kontiniuierlich weiterentwickelt und verbessert.

Da der Bausektor eine grosse wirtschaftliche Bedeutung in der Schweiz hat, ist der Bedarf an qualifizierten Fachkräften sehr grosse und Absolventinnen und Absolventen der Vertiefungsrichtung sind entsprechend gefragt:

  • in Planungs- und Ingenieurbüros, die mit der Planung von Gebäuden und der Gebäudetechnik vom Einzelgebäude bis zur Quartiersebene beauftragt werden. Dies umfasst Beratungen, Vorstudien, die Integration erneuerbarer Energien oder dem sommerlichen Wärmeschutz, bis zur Ausführung der Gebäude und -technik und die Inbetriebnahme und Betriebsoptimierung.
  • in der Industrie: Die Baubranche ist in der Schweiz ein grosser Wirtschaftsfaktor, die weiterhin von Innovationen auf Produkt- und Prozessebene getrieben ist. Dies zieht sich von Baustoffen bis zu den Komponenten der Gebäudetechnik und Regelung. Weiter Akteure sind Energieversorger, Contractingunternehmen und Energiedienst­leistern, Bauunternehmen und Liegenschaftsverwaltungen.
  • bei Behörden wie kantonalen Fachstellen und Ämtern für Energie- und Umwelt sowie Energieagenturen und Energiebeauftragte bei Gemeinden, in Aufsichtsbehörden, Branchen- und Berufsverbände, etc.

Entsprechend vielseitig ist die Branche und das Arbeitsgebiet, das noch über Jahrzehnte spannende Tätigkeitsfelder und Aufgaben bietet.

Die passenden Institute: SPF und IET

Das IET Institut für Energietechnik bietet mit einem Team von rund 40 Mitarbeitenden interdisziplinäre und übergreifende Forschung und Dienstleistungen in einem weiten Technologiebereich von Elektrischer Energietechnik, Gebäudetechnik, Power-to-X, Windenergie bis Scientific Computing and Engineering an. Ergänzt wird die Forschung durch Labors und Pilotanlagen. Der Fachbereich Gebäudetechnik ist spezialisiert auf Wärmepumpenanwendungen für Hocheffizienzgebäude wie Netto-Nullenergiehäuser/-areale und in der Sanierung, energieeffiziente Kühlverfahren sowie Gebäuderegelung.

Seit 1981 wird an der heutigen OST – Ostschweizer Fachhochschule im Bereich Solartechnik geforscht. Die rund 50 Mitarbeitenden des SPF Institut für Solartechnik betreiben ein breit ausgerichtetes Forschungslabor für erneuerbare Energien und ein international akkreditiertes Prüflabor. Es reicht von einem Solar-Simulator über eine Hagelkanone bis zu einem mobilen PV-Labor, mit dem Photovoltaikmodule direkt vor Ort getestet werden können. 

Für Studierende gibt es im IET und im SPF spannende Möglichkeiten für Projekt-, Studien- und Bachelorarbeiten zu Themenfeldern der Gebäude und Gebäudetechnik sowie der Integration erneuerbarer Energien und auch die Möglichkeit zur Mitarbeit im Institut. 

Zum IET Institut für Energietechnik

Zum SPF Institut für Solartechnik

Prof. Carsten Wemhöner

IET Institut für Energietechnik Fachbereichsleiter Gebäudetechnik, Professor für Gebäudetechnik

+41 58 257 43 25 carsten.wemhoener@ost.ch