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Zwei neue Studiengänge, ein Jahr – das Fazit
Vor einem Jahr erweiterte die OST ihr bestehendes Studienangebot auf mehrere Standorte. Dies im Rahmen der IT-Bildungsoffensive des Kantons St.Gallen, mit dem Ziel die Ausbildung von Fachkräften und damit die Digitalisierung im Kanton zu beschleunigen. Nach einem Jahr lässt sich sagen: Die erweiterten Lehrangebote sind ein voller Erfolg.
Wirtschaftsinformatik in Rapperswil startete mit motivierter Pionierklasse
Der Studiengang Wirtschaftsinformatik startete am neuen Standort in Rapperswil-Jona im Herbst 2021. Eine zweite Klasse startet im kommenden Herbstsemester. «Die Dozierenden haben es geschafft, am neuen Studienstandort in Rapperswil-Jona eine motivierte Pionierklasse zu formen und bauen den Studiengang kontinuierlich weiter auf», sagt Pascale Baer-Baldauf, die den Studiengang aufgebaut hat. Auch ihr Kollege Thomas Metzger, der den Studienbereich Wirtschaft an der OST leitet, freut sich über das stark steigende Interesse: «Wir starteten in Rapperswil-Jona mit der Annahme, dass wir regionale Bildungskreisläufe mit dem neuen Angebot schliessen können. Die positiven Rückmeldungen bestätigen uns darin und motivieren uns alle sehr für die kommenden Semester.»
Auch bei den Studierenden kommt der Wirtschaftsinformatik-Studiengang in Rapperswil gut an. Tim Bütler begann sein Studium mit der Pionierklasse, den Campus kannte er aber schon von früher, als er in jüngeren Jahren das Nachwuchsförderungsprogramm Electronics4you besuchte. «Der Campus hatte mich also schon früh geprägt und in mir immer einen Gedanken hervorgerufen alla ‘Wow, diese Studierenden hier haben’s echt drauf. Die können eine Drohne programmieren oder einen Motor entwerfen´. Als ich einige Jahre später nach einem passenden Studium für mich suchte, war die OST frisch gegründet und der Studiengang Wirtschaftsinformatik wurde ebenfalls in Rapperswil verfügbar. Dieser passte zu meinen Interessen und ich meldete mich an», so Bütler. Neben seinen motivierten Mitstudierenden schätzt er vor allem, dass er sich als Student des ersten Jahrgangs aktiv in die Studiengangkultur einbringen kann.
Bütlers Mitstudent Simon Wiederkehr lobt die «spannenden Module» und die «motivierten Dozierenden». Wohin er nach dem Studium will, weiss Wiederkehr auch schon: «In letzter Zeit habe ich immer mehr Interesse speziell an der Internetökonomie, den zahlreichen Effekten und Dynamiken, die es dort zu beachten gibt, gefunden – deshalb werde ich mich bei einem prägenden Unternehmen in der Internetbranche bewerben.»
Alles in allem ein erfolgreiches Pionier-Jahr für das Departement Wirtschaft, nicht nur in der Wirtschaftsinformatik: Der ebenfalls neu in Rapperswil-Jona angebotene Studiengang Betriebsökonomie startete im Herbst 2021 ebenfalls erfolgreich am Zweitstandort und beginnt im Herbst 2022 auch mit neuen Klassen das neue Studienjahr.
Schrittweise Erweiterung in der Informatik
Auch beim Departement Informatik im 1. Studienjahr am neuen Standort in St.Gallen läuft es rund. «Nach dem ersten Studienjahr ist bereits eine weitere vollständige Klasse am Zweitstandort angemeldet», so der stellvertretende Studiengangleiter Mirko Stocker. Der Studiengang werde nun laufend basierend auf der Nachfrage ausgebaut. Ab Herbst 2022 wird zum Beispiel auch das Vollzeit-Informatik-Studium in St.Gallen angeboten – im ersten Studienjahr war aufgrund der höheren Nachfrage nur der Teilzeit-Studiengang gestartet worden.
Die Nähe zum Studienort in St.Gallen war für Student Miles Strässle aber gar nicht ausschlaggebend. «Der gute Ruf der Fachhochschule hatte bedeutend grösseren Einfluss», sagt er und fühlt sich nach einem Jahr in dem Eindruck bestätigt: «Wir haben sehr kompetente Dozierende und Übungsleitende, auch in den aufwendigen Fächern.» Nach dem vierjährigen Teilzeit-Studium will sich Strässle im Bereich Secure Software einbringen sowie Free- und Open-Source-Lösungen entwickeln.
Seine Mitstudentin Svenja Sutter ist eine der wenigen, die bereits heute einen Tag in der Woche nach Rapperswil-Jona pendelt, um das Studium als dreijähriges Vollzeitstudium zu absolvieren. «Die Mischung aus Livestreams und ‘normalem’ Unterricht passt für mich sehr gut», so Sutter. Für die in Winterthur wohnende Studentin war der Weg von etwa einer Stunde an beide Studien-Standorte ein wichtiger Faktor für die Entscheidung, das neue Angebot in St.Gallen wahrzunehmen.
Während die Studierenden sich bald bereits mit dem 2. Studienjahr in St.Gallen beschäftigen, steht der Verantwortliche Mirko Stocker vor einer zusätzlichen Herausforderung: «Man merkt am Standort St.Gallen bereits heute das hohe Interesse der Unternehmen an den möglichen künftigen Nachwuchs-Fachkräften. Weil wir aber je nachdem drei bis vier Jahre Studienzeit haben, dauert es leider noch etwas, bis wir die Absolventinnen und Absolventen in den Arbeitsmarkt entlassen können.»