Social Workers in the Policy Process

Sozialarbeitende bringen sich im Rahmen ihrer Berufstätigkeit neben der Einzelfallarbeit auch politisch ein, indem sie abgestützt auf ihre fachliche Expertise gesellschaftliche Missstände aufdecken, solche publik machen und Verbesserungsvorschläge ausarbeiten. Obschon Soziale Arbeit und Politik in diesem Sinne seit jeher in einem engen Wechselverhältnis stehen, ist der internationale Stand der Forschung zum politischen Engagement von Sozialarbeitenden noch wenig fortgeschritten. An dieser Forschungslücke setzt das Promotionsprojekt an, indem es das politische Handeln von Fachpersonen der Sozialen Arbeit entlang eines ausgewählten politischen Prozesses in den Blick nimmt. Konkret wird der Politikprozess rund um die geplanten Sozialhilfekürzungen im Kanton Bern im Zeitraum von 2012 bis 2019 herangezogen, um im Rahmen einer qualitativen Fallstudie das politische Engagement von Sozialarbeitenden vertieft zu analysieren. Ziel dieser Forschung ist es, herauszuarbeiten, in welchen Formen sich Sozialarbeitende in politische Entscheidungsprozesse einbringen und was sie zu einem solchen Engagement auf politischer Ebene bewegt.

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts tragen dazu bei, die bestehende Forschungslücke zum politischen Handeln von Sozialarbeitenden zu schliessen sowie die wenigen bestehenden theoretischen Ansätze aus der Sozialen Arbeit zu erweitern. Die Erkenntnisse dienen der Systematisierung didaktischer Ansätze im Bereich politischer Sozialer Arbeit in der Ausbildung angehender Sozialarbeitender ebenso wie der Professionalisierung politischer Praxis Sozialer Arbeit. Darüber hinaus leistet das Projekt einen wesentlichen Beitrag dazu, die Funktion und Rolle Sozialer Arbeit als zentrale gesellschaftliche Akteurin besser zu verstehen.