Dienstleistungsprojekt
Geruchsbeurteilung Landwirtschaft
Die Geruchssituation in einem ländlichen Gebiet im Kanton Luzern wird mit Hilfe einer Rasterbegehung, eines elektronischen Tagebuchs und Windmessungen erfasst. Ziel ist es, den Erfolg von Massnahmen zur Geruchsminderung zu beurteilen.
Im Kanton Luzern haben sich Anwohnerinnen und Anwohner über unangenehme Gerüche aus Tierhaltungsanlagen beschwert. In Absprache mit der Gemeinde hat ein Landwirt in den Jahren 2022, 2023 und 2024 freiwillig auf die Einstallung von Schweinen in den Sommermonaten Mai bis August verzichtet. Die Fachgruppe für Angewandte Chemie an der OST wurde beauftragt, die Wirksamkeit dieser Massnahme zu überprüfen. Dazu wird die Geruchssituation im Sommer ohne Schweine mit der Geruchssituation im Herbst mit Schweinen verglichen. Die Geruchsbeurteilung erfolgt mit einem Geruchstagebuch der Anwohner/innen und einer situationsangepassten Rasterbegehung.
Elektronisches Geruchstagebuch
Die Bevölkerung wird eingeladen, an zwei Erhebungsperioden von jeweils 4 Wochen mit einem elektronischen Geruchstagebuch teilzunehmen. Die Geruchsmeldungen der Bevölkerung werden online über eine Internetanwendung erfasst. Zu Beginn der Erhebungszeiträume werden die Teilnehmenden vor Ort in der Handhabung der Internetanwendung geschult.
Situationsangepasste Rasterbegehung
Im Rahmen einer situationsangepassten Rasterbegehung sollen die Meldungen der Anwohnerinnen und Anwohner durch externe, neutrale Geruchsprobanden verifiziert werden. Die Begehung soll während der ersten Erfassungsperiode (4 Wochen) zu 3 bis 5 verschiedenen Zeitpunkten erfolgen, wobei nach Möglichkeit möglichst unterschiedliche Wetterlagen zu berücksichtigen sind. Während der zweiten Erfassungsperiode sollen die Begehungen ebenfalls 3 bis 5 mal bei möglichst ähnlichen Wetterlagen wie in der ersten Periode erfolgen. Dabei sollen die Probanden das Untersuchungsgebiet nach einem vorgegebenen Plan ablaufen und ihre Geruchswahrnehmungen notieren.
Windmessungen
Während der ganzen Erfassungsperiode soll der vorherrschende Wind erfasst werden. Dazu werden drei bodennahe Messgeräte und ein Messgerät auf 10 m Höhe genutzt.
Laufzeit: 01.06.2024 - 31.12.2024
Kooperation:
Gemeinde Hohenrain, Agroscope, Agrofutura, UWE Luzern
Projektteam:
Dr. Valentin Faust
KMN Kompetenzzentrum für Mathematik und NaturwissenschaftenProjektleiter, Umweltingenieur, Dr. Sc. ETHZ
+41 58 257 18 41valentin.faust@ost.ch
Prof. Dr. Jean-Marc Stoll
KMN Kompetenzzentrum für Mathematik und NaturwissenschaftenProfessor, Fachbereichsleiter Angewandte Chemie
+41 58 257 43 11jeanmarc.stoll@ost.ch