Forschungsprojekt

Arbeitsplatzgebiete und Innenentwicklung

Grundlagen zur Entwicklung eines Prognosemodells zur Ermittlung zukünftigen Bedarfs an Arbeitsplatzgebieten in Kantonen und Gemeinden

Mit dem RPG 2014 ist die Siedlungsentwicklung nach innen manifestiert worden und Bauzonen müssen dem 15-Jahresbedarf entsprechend dimensioniert werden; dies gilt auch für die Arbeitsplatzgebiete. Neben der bedarfsgerechten Bereitstellung müssen die Bauzonen zudem regional abgestimmt werden. Die fachlichen Diskussionen drehen sich fast ausschliesslich um die Innenentwicklung im Zusammenhang mit Wohnen; sei es in Wohn-, gemischten oder Zentrumszonen. Dies mag einerseits darin begründet sein, dass die Summe dieser Zonentypen einen Grossteil der Siedlungsfläche ausmachen und ausserdem die Entwicklung von Wohnflächen ein wesentliches Problem aufgrund der wachsenden Bevölkerung darstellt. Darüber hinaus steht den Kantonen mit der TRB (Technische Richtlinie Bauzonen) eine anerkannte Methode zur Berechnung des Flächenbedarfs für Wohn-, Misch- und Zentrumszonen zur Verfügung.
Die qualitativ und quantitativ zukunftsgerichtete Entwicklung von Arbeitszonen gewinnt auch vor dem Hintergrund der allgemeinen Flächenknappheit und im Hinblick auf das Ziel der Innenverdichtung zunehmend an Bedeutung. Allerdings besteht schon bei der Frage der Bedarfsberechnung grosse Unsicherheit, da die TRB für die Berechnung von Arbeitszonen ungeeignet ist und sich die Kantone daher auf verschiedene Weise der Problematik nähern (vgl. EspaceSuisse).
Im Rahmen von kommunalen Forschungsprojekten zum Thema «Entwicklung von Arbeitsplatzgebieten» wird aktuell das in Deutschland seit den 1980er Jahren verwendete GIFPRO-Modell auf schweizerische Verhältnisse adaptiert. Allerdings ist dies methodisch nur eine Vorgehensweise, die lediglich Näherungswerte liefert. Aus aktuellen Forschungsprojekten ist die Erkenntnis entstanden, dass die so erzeugten Prognoseergebnisse als Diskussionsgrundlage zur Frage, wo welche Arbeitsplatzgebiete mit welchen Standortfaktoren in welchem Umfang erforderlich sind. Damit jedoch das Prognosemodell spezifischer auf schweizerische Bedingungen angepasst werden kann, wird in einem aktuellen Forschungsprojekt die Verfügbarkeit relevanter Kenndaten in der Schweiz als Input für das Prognosemodell untersucht, um im Weiteren ein eigenständiges und auf die schweizerischen Verhältnisse angepasstes Modell aufzubauen, welches fachlich ergänzend zur TRB den Behörden zur Prognose von Arbeitsplatzzonen zur freiwilligen Anwendung zur Verfügung gestellt werden kann.
Neben diesen grundsätzlichen methodischen Fragen beschäftigt sich Prof. Dr. Donato Acocella sowohl in der Lehre als auch in der angewandten Forschung mit konkreten Fragestellungen bzgl. der Transformation von Arbeitsplatzgebieten und mit Strategien zur zukünftigen branchen- oder wirtschaftssektorenbezogenen Bereitstellung von Arbeitsplatzgebieten zur Sicherung des kommunalen Wirtschaftsstandortes in Gemeinden unterschiedlicher Grösse.

Arbeitsplatzgebiet Thalwil

Laufzeit: 01.01.2021