Aktuelles aus dem Institut für Mikrotechnik und Photonik
 

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Kann man Kohlenstoffatome aus Plastik eigentlich recyceln?

27.11.2024

Über 70 Forschende, Startups und Interessierte beim hybriden Workshop Chemical Recycling am OST Campus Buchs

Im Rahmen der weltweiten Bemühungen, Kunststoffabfälle und Treibhausgasemissionen durch fortschrittliche Recyclingtechnologien zu minimieren, gewinnt das chemische Recycling von Kunststoffen zunehmend an Bedeutung. Derzeit gibt es einen intensiven Diskurs darüber, ob diese Technologie machbar und sinnvoll ist, und der Informationsbedarf scheint hoch. Die OST-Institute IMP und IWK luden deshalb gemeinsam mit Empa und FHNW am 26. November zu einem hybriden Workshop ein. Ziel des Workshops war es, Netzwerke zwischen Forschungsgruppen, Start-ups und Anlagenherstellern aufzubauen, und Ansatzpunkte für die praktische Nutzung von chemischen Recyclingverfahren in der Schweiz zu identifizieren.

Zum Einstieg gab Elias Rehmann (BAFU) einen hochinteressanten Überblick über derzeitige und kommende Regulatorien und politische Initiativen, die darauf schliessen lassen, dass die Rahmenbedingungen für das chemische Recycling jetzt auf die politische Agenda kommen. Cecilia Salah (ETH Zürich) zeigte in ihrem Beitrag sehr anschaulich, welche positiven Auswirkungen das chemische Recycling auf die globale Erwärmung haben würde. Ob das chemische Recycling sinnvoll ist, hängt sehr stark von der gegebenen Infrastruktur ab, wie Pueng That (Stavolt AG) mit seinem Referat «Chemical Recycling in South East Asia» zeigte.

Der Workshop wurde durch thematische Breakouts fortgesetzt, in denen sowohl physisch als auch online Teilnehmende ausgewählte Aspekte und Technologien vertieften und diskutierten. Am Nachmittag waren fünf Impulsvorträge verschiedener Startups auf dem Programm, die einen guten Eindruck vermittelten, wie sehr der Schlüssel zu einer Bewertung in der sorgfältigen Differenzierung nach Zielparametern, Stoffströmen und Anlagengrössen liegt. Die Antwort auf die Frage, ob das chemische Recycling eine Wertschöpfung darstellt, hängt demnach von der Art und Qualität des Ausgangsmaterials, beispielsweise Altplastik, faserverstärkte Kunststoffe oder Textilabfälle, sowie von vielen weiteren Bezugsgrössen ab.

Die Teilnehmenden erhielten einen guten Überblick über bestehende Projekte und neu entstehende Technologien und kamen auch in den vielen Networking-Pausen intensiv ins Gespräch. Die Erwartung der Veranstaltenden, dass durch Kontakte zwischen interessierten Partnern und eine verbesserte Faktenlage das chemische Recycling in der Schweiz gewinnbringend genutzt werden und damit einen wichtigen Beitrag zu Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz leisten kann, wird gestärkt durch Folgeaktivitäten, die für das kommende Jahr geplant sind.