Windräder im Sonnenuntergang

Das WeDoCleantech-Ökosystem: durch Co-Innovation und Transdisziplinarität die Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels finden

Die Entwicklung von nachhaltigen Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels erfordert neue Kollaborationsformen, welche auf einem Multi-Stakeholder-basierten und transdisziplinären Ansatz[1] basieren: durch das aktive Einbinden verschiedener Akteure mit ihren spezifischen Perspektiven, Bedürfnissen und Erfahrungen können innovative Lösungen entwickelt werden, welche eine ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit in der Umsetzung sicherstellen.

Der Fachbereich "Windenergie" des IET hat die Notwendigkeit neuer Co-Innovations-Paradigmen[2] und gleichzeitig die Chance neuer Kollaborationsinstrumente erkannt und seit 2020 das «WeDoWind»-Ökosystem (WeDoWind ecosystem — Swiss Wind Energy R&D Network) in Zusammenarbeit mit dem US-Amerikanischen Partnerunternehmen Stacker Group entwickelt [Abbildung 1]. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem internationalen Windparkentwickler und –betreiber EDP hat 80 Teilnehmende aus 26 Ländern, 28 Forschungsinstitutionen und 13 Windenergieunternehmen zusammengebracht, um Lösungen für eine von EDP definierten «Challenge» im Bereich der Schadenserkennung für Windenergieanlagen kollaborativ zu entwickeln. Die Ergebnisse dieser Kollaboration wurden vor kurzem in einer wissenschaftlichen Veröffentlichung dokumentiert (Enabling Co-Innovation for A Successful Digital Transformation in Wind Energy Using the WeDoWind Ecosystem and A Fault Detection Case Study).  

Abbildung 1: Das WeDoWind-Ökosystem bringt Menschen, Daten und Lösungen zusammen, um innovative Antworten auf die Herausforderungen der Windindustrie zu entwickeln.

Die inhaltliche Erweiterung des WeDoCleantech-Ökosystem ermöglicht es, die Vielfalt der Netzwerke des IET abzubilden und dessen Innovationspotenzial zu nutzen.

Nach dem Erfolg von WeDoWind möchten wir nun einen Schritt weitergehen und mit WeDoCleantech das Ökosystem sowohl methodisch als auch inhaltlich weiterentwickeln.

Das neue WeDoCleantech-Ökosystem wird nicht nur virtuelle Räume («Spaces») enthalten, in denen kollaborativ neue Lösungen für spezifische Herausforderungen («Challenges») von Industrie und Gesellschaft entwickelt werden [Abbildung 2], sondern auch die Möglichkeit bieten, Netzwerke aktiv zu pflegen und virtuell zusammen zu führen sowie eine Toolbox bereitstellen, um neue Methoden der Co-Innovation anzuwenden und in verschiedenen Stakeholder-Situationen zu testen.

Abbildung 2: Das WeDoCleanTech Ökosystem mit Beispielen für thematische Bereiche («Spaces»)

Die Weiterentwicklung des WeDoCleantech-Ökosystems wird die Vielfalt der Experten- und Kompetenznetzwerke des IET abbilden: das IET ist bestens vernetzt mit Akteuren und Verbände der schweizerischen Industrie und der Energiewirtschaft, mit denen wir erfolgreiche Kooperationsprojekte realisieren und Konferenzen wie auch informelle Austauschrunden veranstalten (z.B. unsere Konferenz «Expertinnen- und Expertengespräche Power-to-X). Unsere Netzwerke binden auch Alumni verschiedener OST-Studiengänge (CAS Erneuerbare Energien, CAS Energieberatung und CAS Computational Fluid Dynamics sowie aus dem Bachelorstudiengang Erneuerbare Energien und Umwelttechnik und dem MAS Science in Engineering) mit ein; nicht zuletzt sind wir in zahlreichen wissenschaftlichen Netzwerken und internationalen Gremien vertreten, wie z.B. die Arbeitsgruppen der International Energy Agency (IEA) zum Wärmepumpenprogramm (Introduction in German - HPT - Heat Pumping Technologies) und zur Digitalisierung der Windenergie (IEA Wind Task 43).

Das WeDoCleanTech-Ökosystem ermöglicht das Aufbauen co-innovativer und transdisziplinärer Kollaborationsformen zwischen Wissenschaft, Industrie und Gesellschaftsakteuren. Die Schwarmintelligenz der Netzwerke des IET kann somit einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung innovativer Lösungen für die Energiewende in der Schweiz leisten.

Machen Sie mit!

Melden Sie sie hier an, falls Sie mitwirken wollen: https://www.wedowind.ch/wedowind-ecosystem (bitte zum Seitenende scrollen für die Anmeldung) oder nehmen Sie Kontakt mit uns auf: Dr.- Ing- Francesca Paoletti (francesca.paoletti@ost.ch, Tel. +41 58 257 42 28)

[1]  Transdisziplinarität beschreibt die Zusammenarbeit zwischen Akteuren der Wissenschaft, des Marktes und der Gesellschaft. Während in einem interdisziplinären Vorhaben Forschende aus verschiedenen Disziplinen zusammenarbeiten, entsteht in einem transdisziplinären Vorhaben die Zusammenarbeit zwischen Forschende aus verschiedenen Disziplinen und Praxisakteuren.

[2]  Co-Innovation bezeichnet die Öffnung des Innovationsprozesses von der herkömmlichen geschlossenen Form über die Unternehmensgrenzen hinaus. Damit fließen in die Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle interne und externe Ideen gleichermaßen mit ein, um so das Innovationspotential zu vergrößern. Die von außen eingebundenen Gruppen können Kunden, Lieferanten, Geschätfspartner, Studenten, branchenfremde Experten uvm. sein [Quelle: Co-Innovation Sharing in Deutschland (i-share-economy.org)