ComPrendo

Enge chirurgische Handschuhe zur Vorbeugung von Chemotherapie-induzierter peripherer Neuropathie:

Eine randomisierte, kontrollierte Studie zur Bewertung der Wirksamkeit der Kompressionstherapie bei Patienten mit Taxan-basierter Chemotherapie bei Brust- und Urogenitalkrebs

 

«Eine häufige Nebenwirkung bei der Behandlung mit Chemotherapien, die Taxane genannt werden, ist die Schädigung von Nerven in den Händen, die sogen. periphere Polyneuropathie. Die periphere Polyneuropathie führt zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen und motorischen Störungen in den Händen. Sie ist sehr belastend für die Betroffenen. Die Beschwerden können dazu führen, dass die Dosis der Chemotherapie verringert werden muss. Ziel dieser Studie ist es, zu untersuchen, wie gut das Tragen von sehr engen chirurgischen Handschuhen während der taxanhaltigen Chemotherapie Infusion periphere Polyneuropathie in den Händen verringern kann.»

Prof. Dr. Antje Koller

Die Studie wird am Comprehensive Cancer Center Zürich (CCCZ) in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum OnkOs der Ostschweizer Fachhochschule von August 2024 bis Juni 2025 durchgeführt. Teilnehmen dürfen Personen mit Brustkrebs oder Urogenitalkrebs, die erstmals eine Chemotherapie mit Taxanen erhalten. Personen mit bereits bestehenden Nervenschäden in den Händen, vorherigen Behandlungen, die Nerven schädigen, Gefässerkrankungen in den Händen oder Medikamenten, die die Nerven beeinträchtigen, werden ausgeschlossen.

In die Studie sollen insgesamt 114 Teilnehmende eingeschlossen werden, die nach dem Zufallsprinzip entweder der Interventions- oder der Kontrollgruppe zugeordnet werden (jeweils 57 Personen pro Gruppe). Teilnehmende der Interventionsgruppe tragen während der Chemotherapie enge chirurgische Handschuhe mit einem Druck von 23-32 mmHg, 30 Minuten vor, während und 30 Minuten nach der Infusion. Dieser Druck entspricht dem von medizinischen Kompressionsstrümpfen (Stützstrümpfen). Teilnehmende der Kontrollgruppe tragen etwas losere Handschuhe mit einem Druck von höchstens 3 mmHg.

Die Schwere der peripheren Polyneuropathie wird über vier Behandlungszyklen hinweg anhand von Kriterien namens NCI-CTCAE-Kriterien gemessen. Die NCI-CTCAE-Kriterien werden häufig zur Bewertung von Symptomen bei Personen mit Krebs eingesetzt. Zudem füllen die Teilnehmenden selbst einen Fragebogen zu ihren Symptomen aus. Auch Bequemlichkeit und Durchführbarkeit der Kompressionstherapie werden von den Teilnehmenden bewertet. Zudem werden persönliche Informationen wie Alter und Geschlecht sowie medizinische Daten wie Art und Zeitpunkt der Diagnose von den Teilnehmenden erfasst. Sowohl die Behandlung als auch die Datensammlung finden während der medizinisch notwendigen Termine statt.

Die Daten werden mit bewährten und standardisierten Methoden erhoben und analysiert und in Übereinstimmung mit den Datenschutzvorschriften sicher verwaltet. Die Studie wurde der Ethikkommission Zürich zur Begutachtung vorgelegt und bei clinicaltrials.gov registriert.

 

  • Prof. Dr. Antje Koller, IPW, Co-Leitung OnkOs
     
  • Anna Götz, Universitätsspital Zürich
     
  • Julia Öhninger, Studienassisstentin

 

Kontaktdaten

IPW Institut für Angewandte Pflegewissenschaft
Kompetenzzentrum OnkOs
Rosenbergstrasse 59, Postfach
9001 St.Gallen, Switzerland

T +41 58 257 15 33 
onkologie@ost.ch 
​​​​​​​www.ost.ch/onkos ​​​​​​​