Freiraumplanung, Geschichte und Theorie der Landschaftsarchitektur
Die Fachrichtung «Freiraumplanung» unterstützt die Gemeinden und Kantone bei der Planung und Entwicklung von Freiräumen innerhalb der Siedlungen. Die Fachrichtung «Geschichte und Theorie der Landschaftsarchitektur» untersucht historische und zeitgenössische Freiräume der Schweiz.
Die Fachrichtung «Freiraumplanung» unterstützt Gemeinden und Kantone bei der Planung und Entwicklung von Freiräumen innerhalb der Siedlungen und pflegt die Zusammenarbeit mit allen verwandten Fachgebieten innerhalb der OST. Die Forschung richtet sich auf qualitative und sozialräumliche Fragen u.a. bei der Entwicklung von Wohnumfeldern, Pocketparks, Siedlungsrändern, Wälder und therapeutischen Aussenräumen. Eine besondere Bedeutung für Planungsprozesse hat die methodische Weiterentwicklung der Freiraumplanung (aktivitätsbasiert/integral/partizipativ) u.a. für die Analyse von Qualität und Versorgung in Agglomerationsgemeinden und Kleinstädten.
Die Fachrichtung «Geschichte und Theorie der Landschaftsarchitektur» untersucht historische und zeitgenössische Freiräume der Schweiz in ihrem kulturellen, gesellschaftspolitischen und theoretischen Kontext. Dabei unterstützt der Fachbereich Kantone, Städte, Gemeinden und EigentümerInnen. Schwerpunkte bilden die geschichtliche Aufarbeitung und Erfassung ausgewählter Anlagen und Regionen mit besonderer gartenkultureller Entwicklung. Neben historischen Anlagen widmet sich ein Projekt der zeitgenössischen urbanen Landschaftsarchitektur und der Analyse typischer konzeptioneller Ideen.
Projekte
Erholung in siedlungsnahen Wäldern - Früher, heute und in Zukunft
Gibt es Potentiale für Naturerfahrung und Aufenthalt in den siedlungsnahen Wäldern der Schweiz? Mit den vielfältigen Fragen zur Erholungsqualität im siedlungsnahen Wald aus Sicht Forschung, der Forstwirtschaft und in der geschichtlichen Entwicklung beschäftigte sich ein ILF-Forschungsprojekt bereits 2015-2016. Es stand im Rahmen der europäischen COST Action FP1204 «Green Infrastructure approach: linking environmental with social aspects in studying and managing urban forests». Die Erkenntnisse flossen in das Buch «Erholung in siedlungsnahen Wäldern – Früher, heute und in Zukunft» ein, die von Brigitte Nyffenegger und Susanne Karn mit Unterstützung zahlreicher Sponsoren umgesetzt werden konnte. Das Buch bietet wissenschaftliche und historische Grundlagen zum aktuellen Thema der Entwicklung siedlungsnaher Wälder und viele gute Beispiele. Für die Praxis in Verwaltung und Forstwirtschaft beinhaltet es Handlungshinweise, die aus einem transdisziplinären Forschungsprojekt der Hochschule in Zusammenarbeit mit dem Büro Umland, Zürich entwickelt wurden.
Laufzeit
2022
Projektleitung
Susanne Karn, Brigitte Nyffenegger
Ökologische und soziale Potenziale und Grenzen verdichteter Freiräume (Forschungsprojekt)
Forschungsprojekt im Rahmen des Forschungsentwicklungsplan OST,
Reallabor Raum & Landschaft Schweiz
Den aktuell wachsenden Herausforderungen für die Freiraumentwicklung, die durch Starkregenereignisse, Hitzewellen, schwindende Biodiversität sowie durch Fragen der Erholung und des Zusammenlebens in urbanen Gebieten anfallen, kann bei zunehmender Dichte nur durch integrale Ansätze begegnet werden.
Verdichtungsprozesse müssen in Agglomerationen sorgfältig gesteuert werden. Grundlagen und Erkenntnisse zur Leistungsfähigkeit von Freiräumen liegen jedoch weitgehend in sektoraler Form vor. Für Innenentwicklungsprozesse muss der Blick auf das Freiraumsystem gestärkt werden, denn Freiräume bilden das Rückgrat der Urbanität. Die spezifische Bedeutung der einzelnen Räume sowie die Potenziale und Grenzen des Freiraumnetzes rücken im Zusammenhang mit Erhalt und Steigerung ökologischer, sozialer und ästhetischer Leistungen in den Fokus.
Kern des interdisziplinären Projekts ist daher eine Dokumentation, eine Verknüpfung und eine Erweiterung der sektoralen Qualitätsdiskussionen für eine integrale Entwicklung von Freiraumtypen und -netzsystemen und die Bereitstellung methodischer Ansätze für die Planung. Die Vorgehensweise stützt sich auf Literaturrecherchen, Bestandsanalysen in Referenzquartieren und Testentwürfe im Sinne des OST-Reallabors. Die Implementierung in die Praxis erfolgt, indem Ansätze für eine hohe, integrale Leistungsfähigkeit entwickelt und die Verankerung im Planungsprozess bzw. -instrumenten empfohlen wird. Als Produkt wird ein Leitfaden vorgelegt, der die Anwendung in der Praxis ermöglicht.
Laufzeit
bis 2021
Projektpartner
Stadt Wil, SKK Landschaftsarchitekten
Projektleitung
Prof. Dr. Susanne Karn
Mitarbeit
Irina Glander, Dominic Fritschi, Christoph Küffer, Kevin Vega, Livia Buchmann (IRAP)
Der Forschungsbericht (PDF) kann via Mail angefragt werden: irina.glander@ost.ch
Leberecht Migge (1881-1935) und sein Einfluss auf die Gartenkultur in der Schweiz (Forschungsprojekt)
Über Umwege gelangte eine nennenswerte Anzahl Pläne des bedeutenden deutschen Gartenreformers Leberecht Migge ins Archiv für Schweizer Landschaftsarchitektur (ASLA), nachdem die Unterlagen unter anderem als Unterrichtsmaterial in der gärtnerischen Ausbildung verwendet worden waren. Im Rahmen des vorliegenden Projekts erfolgen die Einordnung des Planwerks in den aktuellen Forschungsstand sowie eine tiefergehende Analyse einzelner Gestaltungstypen. Darüber hinaus wird der Einfluss auf die Schweizer Gartenkultur untersucht, wofür verschiedene Curricula und Schülerarbeiten als Vergleichspaarmeter dienen.
Laufzeit
2018 – 2021
Finanzierung
SNF Schweizerischer Nationalfonds
Projektleitung
Prof. Dr. Susanne Karn
Mitarbeit
Gabi Lerch, Sophie von Schwerin
Parklandschaft Zugersee: Entwicklung, Erhalt und Bedeutung - Pilotprojekt
Die Parklandschaft Zugersee erstreckt sich am Westufer des Zugersees. Heute befinden sich hier Kultur- und Naturwerte für deren Entwicklung viele Generationen Sorge trugen: Sieben historische Gartenanlagen – St. Andreas, Solitude, Villette, Villa Merkur, Gut Freudenberg, Gut Aabach und die Halbinsel Buonas – liegen in einer Landschaft von nationaler Bedeutung. Die Parklandschaft kann als beispielhaftes, koordiniertes Engagement für eine Landschaft im urbanen Kontext gesehen werden. Die Voraussetzungen für die Parklandschaft wurden im 16. Jhd. durch die Absenkung des Seespiegels um mehr als zwei Meter geschaffen. Die Kultur- wie auch die Industriegeschichte der Region sind mit dieser Entwicklung eng verbunden und an der Parklandschaft ablesbar. Pflege und Gestaltung der Kultur und Naturlandschaft sowie der grosszügigen Parkanlagen ergänzten einander und schufen Qualitäten, die heute als Besonderheit von nationalem Wert gelten. Die Arbeit dokumentiert die Entwicklung dieser einzigartigen Parklandschaft und kann als Grundlage für die Vertiefung bestimmter Themenfelder sowie die Erarbeitung von Konzepten für Ausstellungen oder anderen Projekte zur Wissensvermittlung und Sensibilisierung herangezogen werden.
Laufzeit
abgeschlossen
Auftraggeber/Projektpartner
Baudirektion des Kantons Zug, Amt für Raum und Verkehr / Projektleitung: M. Brennecke
Bearbeitung
Irina Glander, Susanne Karn
Grüne Freiräume für alle! Inklusive Planung und Gestaltung für Menschen mit Mobilitäts- oder Sinnesbehinderungen – ein Leitfaden
Bericht SNF - Freiraumnetze in Agglomerationsgemeinden
Freiraumproduktionen in sozial- und planungswissenschaftlicher Perspektive
September 2015