Unter Beteiligung des IET Institut für Energietechnik unter Leitung von Prof. Dr. Markus Friedl gewann das Projekt von Walter Schmid, Präsident der Stiftung Umwelt Arena Schweiz und seinem Sohn, dem Architekten René Schmid, René Schmid Architekten AG in Zürich, den «Watt d'Or». Mit diesem Preis zeichnet das Bundesamt für Energie BFE herausragende Schweizer Projekte im Energiebereich aus.
Der gesamte jährliche Energiebedarf der Überbauung in Männedorf wird mit Photovoltaikanlagen an den Fassaden und auf dem Dach und zusätzlich mit Windenergieanlagen selbst produziert. Die Kraftwerke der Überbauung sind die rotbraunen und weissen Solarmodule an den Fassaden und die Solarmodule auf den Dächern. Zusammen produzieren die Module über 90’000 kWh Strom pro Jahr. Auf den Dächern sind zudem zwei Kleinwindturbinen, die pro Jahr ca. 1200 kWh Energie produzieren. Sie liefern die Energie für die Lifte, die von der Schindler AG entwickelt wurden. Sie haben einen tiefen Stand-by Verbrauch und gewinnen beim Bremsen sogar Energie zurück.
Trotz der potenziellen Deckung des gesamten Energiebedarfs sind die Gebäude dennoch an das Strom- und Gasnetz angeschlossen. Die Hälfte des selbst produzierten Stroms verbrauchen die Mieterinnen und Mieter direkt vor Ort. Der Rest wird im Stromnetz zu der Power-to-Gas Anlage der OST – Ostschweizer Fachhochschule am Standort Rapperswil transportiert, dort zu erneuerbarem Gas umgewandelt und im Erdgasnetz für die Strom- und Wärmeproduktion im Winter gespeichert. Die Verbundnetze sorgen also für die saisonale Speicherung der selbstproduzierten Energie. Ein Konzept, das eine vollständig erneuerbare und CO2-freie Energieversorgung ermöglicht.
Für Prof. Dr. Friedl ist die Auszeichnung des Projektes mit dem «Watt d'Or» Freude und Bestätigung zugleich: «Wir freuen uns sehr, dass unser Institut gleich an zwei Jahren hintereinander an einem ausgezeichneten Projekt beteiligt war. Mit unserer Produktion von erneuerbarem Gas aus dem in der Überbauung in Männedorf selbst produziertem Solarstrom-Überschuss konnten wir zeigen, dass klimaneutrales Wohnen keine Zukunftsmusik, sondern heute schon umsetzbar ist.»