CAS Best Practice Veloverkehr

Der Veloverkehr ist ein wichtiger Baustein eines nachhaltigen Verkehrssystems. Mit dem neuen Veloweggesetz sollen in der Schweiz sichere und durchgängige Velowege entstehen. Im CAS Best Practice Veloverkehr lernen Sie führende Planungskonzepte aus anderen europäischen Ländern kennen und werden befähigt, diese erfolgreichen Beispiele auf die Schweiz anzuwenden.

Seit Januar 2023 ist das Veloweggesetz (VWG) in Kraft. Es verpflichtet die Kantone dazu, Velonetze mit Haupt- und Nebenrouten zu planen und bis 2043 zu realisieren. Für die Umsetzung ist eine Auseinandersetzung mit erfolgreichen Beispielen aus dem Ausland von grossem Nutzen.

Im Zertifikatskurs (CAS) Best Practice Veloverkehr beschäftigen Sie sich mit führenden internationalen Planungskonzepten für den Veloverkehr. Der CAS beleuchtet dabei die Infrastruktur (Hardware), die Unterstützung und Sensibilisierung der Nutzerinnen und Nutzer («human infrastructure» oder Software) sowie die Prozessgestaltung – insbesondere den Einbezug der Bevölkerung und die Umsetzung von Massnahmen (Orgware). Darüber hinaus werden Best-Practice-Beispiele aus den Niederlanden, Dänemark, Deutschland und Österreich vorgestellt. Im Rahmen einer Exkursion in die Niederlande haben Sie die Möglichkeit, diese erfolgreichen Velonetze selbst zu befahren. Abschliessend wird die Umsetzung von Best-Practice-Beispielen in drei Schweizer Städten (Basel, Bern, Chur) diskutiert und angewandt.

Auf einen Blick

Abschluss

Certificate of Advanced Studies CAS Best Practice Veloverkehr (12 ECTS-Punkte)

Dieser CAS kann als eigenständige Weiterbildung oder als Teil unseres MAS Raumentwicklung besucht werden. Er baut auf dem CAS Fuss- und Veloverkehr auf, kann jedoch unabhängig davon besucht werden. Die Reihenfolge der beiden CAS ist beliebig wählbar.

Die Module 1 bis 3 werden in Kooperation und Abstimmung mit dem VSS Schweizer Verband der Strassen- und Verkehrsfachleute angeboten.

Schwerpunkte

Internationale Best Practices verstehen: Erfolgreiche Veloverkehrsplanung aus den Niederlanden, Dänemark, Deutschland und Österreich kennenlernen
Erfolgreiche Infrastrukturen erleben: In einer Exkursion mit dem Velo durch die Niederlande bewährte Lösungen selbst erfahren
Praxiswissen für die Schweiz entwickeln: Erfolgsfaktoren und konkrete Massnahmen für eine erfolgreiche Umsetzung in Schweizer Städten anwenden

Nutzen

In diesem Kurs erweitern Sie Ihren Wissenshorizont im Bereich Veloverkehr und erwerben die Kompetenz, viel diskutierte Beispiele aus dem Ausland auf den Schweizer Kontext zu übertragen. Damit werden Sie zu einer gefragten Fachperson - sei es bei Kantonen, Städten, Gemeinden oder privaten Planungsbüros.

Unterrichtssprache

Die Kurssprache ist Deutsch. Während des Exkursionsmoduls in den Niederlanden erfolgen einzelne Referate auf Englisch, wobei eine ad-hoc Übersetzung durch die Kursleitung gewährleistet wird.

Dauer

12 Präsenztage (8 Tage in der Schweiz, 4 Tage Exkursion in den Niederlanden + Anreise), 3 Onlinetermine, berufsbegleitend während 9 Monaten

Die Anzahl der Präsenztage variiert je nach Lehr- und Lernform. Es gilt der aktuelle Terminplan.

Kosten

CHF 8800.– inkl. Unterlagen, Leistungsnachweisen und Zertifikat (Preisänderungen vorbehalten)

VSS-Mitglieder bezahlen CHF 7800.–

Im Preis inbegriffen sind die Hotelkosten für drei Übernachtungen sowie die Leihvelos. Die Anreise sowie eine allfällige Reiseversicherung liegt im Verantwortungsbereich der Teilnehmenden.

Zulassung

Anerkannter Tertiärabschluss, mehrjährige qualifizierte Berufserfahrung, Tätigkeit in einem entsprechenden Arbeitsfeld

Partner

Dieser CAS wird in Kooperation mit dem VSS Schweizer Verband der Strassen- und Verkehrsfachleute durchgeführt.

Studieninhalte

Dieser Kurs umfasst folgende Inhalte:

Modul 1: Veloplanung international

Velo als System im Gesamtverkehr
Vertiefte Einblicke in die Veloverkehrsplanung in den Niederlanden
Best-Practice-Beispiele aus Dänemark mit Fokus auf Kopenhagen
Erfahrungen aus Deutschland und Österreich

Modul 2: Exkursion Niederlande

Velo-Alltag, Verhalten, Kultur, Geschichte
Aktuelle Strategien, Konzepte, Standards, Projekte
Velobahn-System
Besuch erfolgreicher Velostädte in den Niederlanden
Veloexkursionen in Utrecht, Amsterdam und anderen Gemeinden

Modul 3: Transfer in die Schweiz

Zusammenfassung der bewährten Planungskonzepte
Adaption von Best-Practice-Fällen auf Schweizer Beispiele
anwendungsorientierte Workshops in Schweizer Velostädten

Modul 4: Abschlussjournal zur Adaption der Best-Practice-Beispiele

Individuell betreutes Abschlussjournal zur eigenen Adaption der Best-Practice-Beispiele auf Basis einer individuellen Arbeitsvereinbarung
Erweiterung der Kenntnisse aus den Modulen 1 bis 3
Betreuung nach individueller Absprache

Zielgruppe und Zulassung

Zielgruppe

Dieser Kurs richtet sich an Fachpersonen wie Planerinnen und Planer, die im Bereich Veloverkehrsplanung arbeiten und die in ihrer beruflichen Tätigkeit mit der Planung oder der Projektierung von Anlagen des Veloverkehrs zu tun haben, z. B. in kantonalen Verwaltungen, Städten und Gemeinden, in Planungs- und Ingenieurbüros oder in NGOs. Angesprochen sind auch Mitarbeitende kommunaler oder kantonaler Velofachstellen.

Zulassung

Zugelassen sind Personen

mit einem anerkannten Tertiärabschluss (Universität, Fachhochschule, Höhere Fachschule sowie Technikerschule oder Höhere Fachprüfung);
mit qualifizierter Berufserfahrung;
mit einer Tätigkeit in einem Arbeitsfeld, in dem sie das Gelernte umsetzen können (Prinzip Transferorientierung).

Bewerberinnen und Bewerber, die über vergleichbare Abschlüsse und entsprechende Berufserfahrung verfügen, können auf Basis einer individuellen Prüfung des Dossiers aufgenommen werden.

Abschlusskompetenzen

Nach Abschluss dieses Kurses

kennen Sie führende internationale Planungskonzepte (Hardware, Software und Orgware) für den Veloverkehr (inkl. Querungen und Knotenlösungen);
haben Sie Best-Practice-Beispiele in den Niederlanden mit dem Velo selbst befahren;
kennen Sie die Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Umsetzung in der Schweiz;
können Sie diese Ansätze anwenden und damit einen Beitrag zum angestrebten Quantensprung für den Veloverkehr in der Schweiz leisten.