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Barrierelos: Stand der Barrierefreiheit in der Schweiz sichtbar machen

20.06.2024

Ein innovatives Projekt zur automatisierten Überprüfung und Verbesserung der digitalen Barrierefreiheit in der Schweiz.

Die durchschnittliche Anzahl Barrierefreiheitsprobleme pro Kategorie zeigt ein deutliches Verbesserungspotential. (Bild: eigene Grafik)

Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass Webseiten und digitale Dienste so gestaltet sind, dass sie von allen Menschen, auch von Menschen mit Beeinträchtigungen, genutzt werden können.

Webdienstleistungen der öffentlichen Hand und von bundesnahen Betrieben sind zur Barrierefreiheit verpflichtet [1]. Die Anforderungen an die Barrierefreiheit sind in Standards wie den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) festgelegt. Die Standards legen beispielsweise Anforderungen in Hinblick an den Kontrast der verwendeten Farben oder an die Schriftgrössen fest.

Mit Einführung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes in Deutschland und der EU und der Revision des Behindertengleichstellungsgesetz in der Schweiz sehen sich auch private Unternehmen zunehmend in der Pflicht, die Zugänglichkeit ihrer digitalen Dienste zu verbessern [2]. Es gibt jedoch bei Webseiten der öffentlichen Hand trotz Vorschriften (und bei privaten Unternehmen natürlich auch) Nachholbedarf bei der Barrierefreiheit.

Das Projekt Barrierelos setzt genau hier an. Es testet Webseiten automatisiert auf Barrierefreiheitsprobleme, wertet die Testergebnisse aus und stellt sie online zur Verfügung. Aktuell werden rund 2000 Gemeindewebseiten und 500 allgemeine Webseiten gescannt. Das Ziel ist, öffentlichkeitswirksam auf den Verbesserungsbedarf des aktuellen Barrierefreiheitszustands in der Schweiz aufmerksam zu machen. Ebenfalls werden Daten gesammelt, damit auch der Verlauf über die Zeit analysiert werden kann. Eine Veröffentlichung der Daten im Sinne von OpenData ist geplant.

Dieses Projekt wurde als Bachelorarbeit durch Pascal Lehmann und Michael Hofmann am Departement Informatik der OST im Studienjahr HS23/24 gestartet [3] und wird durch das Institut für Interaktive Informatik I3 weiterentwickelt. Der aktuelle Prototyp ist öffentlich verfügbar.

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