CAS UX Research

UX-Bedürfnisse professionell erheben und zielgruppengerecht kommunizieren

Die Nutzungsforschung liefert wertvolle Erkenntnisse zur User Experience von Produkten und Dienstleistungen. Im CAS UX Research erlangen Sie fundierte Kompetenzen, um Forschungsprojekte zu planen, Daten zu erheben und auszuwerten sowie Ergebnisse gewinnbringend in den Designprozess einzubringen. 

Um Produkte und Dienstleistungen benutzerfreundlich zu gestalten, braucht es ein tiefgreifendes Verständnis für die Bedürfnisse, Erwartungen und Verhaltensweisen der Zielgruppe. 

Der Zertifikatskurs (CAS) UX Research gibt Ihnen einerseits Werkzeuge und Methoden zur Planung und Durchführung von UX-Research-Projektean die Hand. Andererseits lernen Sie Methoden der quantitativen und qualitativen Nutzungsforschung kennen und erlangen Kompetenzen in der Auswertung und Synthese von Forschungsdaten. Mit diesem Know-how können Sie aktiv zur Verbesserung der User Experience beitragen. Sie werden damit zur gesuchten Fachperson im Bereich User Experience Design mit Spezialisierung und Vertiefung im Bereich «UX Research».

Abschluss

Certificate of Advanced Studies CAS in UX Research (16 ECTS-Punkte)

Schwerpunkte

  • Forschungsplanung
  • Erhebungsmethoden
  • Synthese
  • Envisioning
  • Fallstudien und Praxisprojekte

Nutzen

Dieser Kurs ermöglicht Ihnen eine Spezialisierung und Vertiefung im für UX Professionals wichtigen Thema «UX Research». Er adressiert den Fachkräftemangel in der Informatik, insbesondere im für die Wertschöpfung von Unternehmen kritischen Bereich «User Experience Design».

Dauer

23 Präsenztage 

(Anzahl Präsenztage variiert je nach Lehr- und Lernform. Verbindlich ist der aktuelle Terminplan.)

Kosten

CHF 9800.– inkl. Unterlagen, Leistungsnachweisen und Zertifikat (Preisänderungen vorbehalten)

2 Monate vor Anmeldeschluss bzw. 4 Monate vor Kursstart wird ein Rabatt von CHF 500.– gewährt.

Zulassung

Anerkannter Tertiärabschluss, mehrjährige qualifizierte Berufserfahrung, Tätigkeit in einem entsprechenden Arbeitsfeld

Durchführungsort

Campus Rapperswil-Jona

Nächste Durchführung

22. August 2025 - 7. März 2026

Hinweis

Dieser CAS kann als in sich geschlossene Weiterbildung oder als Teil des MAS Human Computer Interaction Design besucht werden.

Partner

UX Schweiz ist der Berufsverband aller UX Professionals in der Schweiz. Er unterstützt alle, die in der Konzeption, im Design und in der Evaluation der User Experience (UX) von Produkten und Services arbeiten. Als Branchenverband vertritt UX Schweiz die Interessen der Usability- und UX-Dienstleistungsanbieter in der Schweiz sowie der Unternehmen, die solche Dienstleistungen suchen. Ziel und Zweck von UX Schweiz ist es, Kompetenzen im Bereich Usability und User Experience in der Schweiz zu fördern, weiterzuentwickeln und zu kommunizieren.

Dieser Zertifikatskurs umfasst folgende Inhalte:

Forschungsplanung

In der Forschungsplanung geht es um die Wahl der richtigen Forschungsmethoden und Samples zur Beantwortung der Forschungsfragen sowie um die Definition von Forschungsdesign und Forschungsleitfäden. 

  • Untersuchungsgegenstand: Modelle von User, Kontext, Ziele, Abläufen, Artefakten
  • Forschungsansätze: Qualitative und quantitative Forschung und ihre Gütekriterien
  • Forschungsmethoden: Interview, Beobachtung, Fragebogen Experimente und ihre Eignung
  • Forschungsdesign: Forschungsziele, Forschungsfragen, Hypothesen und Annahmen
  • Gemischte Forschungsansätze: Qualitative und quantitative Forschung und ihre Gütekriterien

Erhebungsmethoden

Qualitative Methoden

Dieses Modul vermittelt Kenntnisse rund um qualitativen Erhebungsmethoden zur Gewinnung eines tiefgreifenden und belastbaren Verständnisses über Nutzerinnen und Nutzer, Kontext und Aufgaben. 

  • Interviews: Formen, Herausforderungen, Ablauf, Leitfaden, Fragetechniken, Dokumentation
  • Contextual Inquiries: Formen, Herausforderungen, Ablauf, Leitfaden, Moderation, Dokumentation
  • Diaries: Formen, Herausforderungen, Ablauf, Leitfaden, Moderation, Dokumentation
  • Card Sorting: Formen, Herausforderungen, Ablauf, Moderation, Dokumentation
  • Usability Tests: Formen, Herausforderungen, Ablauf, Leitfaden, Moderation, Dokumentation
Quantitative Methoden

Mit Hilfe quantitativer Methoden werden in qualitativen Verfahren gefundene Hypothesen überprüft. Sie erwerben das grundlegende statistische Rüstzeug, um belastbare Schlussfolgerungen aus den Resultaten von Umfragen mit Standardfragebögen treffen zu können.

  • Datenanalyse: Lagemasse, Streumasse, Häufigkeitsverteilungen, Visualisierungen
  • Hypothesentests: Hypothesen, Stichproben, Stichprobenfehler, T-Testverfahren, Auswertung
  • Fragebogen: Messen, Fragebogentypen, Eignung, Ablauf und Anwendung
  • Experimente: Experimentformen, Herausforderungen, Design von Experimenten
  • A/B-Tests: Einsatzzweck, Herausforderungen, Tools, Anwendungsbeispiele

Synthese

Die Synthese umfasst die Auswertung der Ergebnisse der unterschiedlichen Erhebungsmethoden und die Modellierung der aktuellen Situation. Das vertiefte Problemverständnis schafft die Grundlage für eine Produktdefinition. 

  • Inhaltsanalyse: Umgang mit qualitativen Rohdaten: Transkription, Codierung
  • Personas: Vertieftes Verständnis zum Konzept der Personas und seiner Attribute
  • Journeys: Ziel, Dokumentationsformen, Aufbau, Attribute, Vorgehen zur Erarbeitung
  • Präsentation: Aufbau und Vorgehen für überzeugende und nachvollziehbare Präsentation

Envisioning

Das Envisioning dient dazu, die grössten Produktchancen zu erkennen und diese zu ersten Ideen einer zukünftigen Lösung zu kondensieren. Daraus werden wesentliche Anforderungen abgeleitet, ohne den Lösungsraum unnötig einzugrenzen.

  • Opportunity Areas: Opportunity Areas und How-Might-We-Fragen, Priorisierungstechniken
  • Anforderungen:  User Needs, Szenarien, User Stories, Domain Models
  • Ideation-Methoden: Brainstorming-Methoden für das Finden von Opportunity Areas
  • ResearchOps: Ansätze zur Institutionalisierung von UX Research in Unternehmen

Fallstudien und Praxisprojekte

Neben Übungen im Unterricht, werden die Methoden in drei Fallstudien und einem Praxisprojekt angewandt. Die Fallstudien werden vor Ort in Gruppenarbeiten in Rapperswil durchgeführt und von zwei Dozierenden begleitet. Das Praxisprojekt startet nach der zweiten Fallstudie und wird während vier Monaten – begleitet im Rahmen eines Coachings – bearbeitet. 

  • Fallstudie 1: Durchführen von einfachen Interviews
  • Fallstudie 2: Methoden wie Planung, Usability Tests, Interviews und Contextual Inquiry werden angewandt
  • Fallstudie 3: Inhaltsanalyse, Personas, Journey, Auswertung Fragebogen
  • Praxisprojekt: Durchführung eines UX-Research-Projekts, Aufdecken von Opportunity Areas

Zielgruppe

Dieser Kurs richtet sich an Personen aus den Bereichen Informatik, Design, Psychologie, Business Analyse und Marketing im technischen Umfeld. Die Teilnehmenden komplettieren ihr Grundlagenwissen mittels ausgewählter Kurse in den jeweils fremden Gebieten und erlernen in Theorie und Praxis relevante Vorgehen und Techniken des User-Centered Designs und UX-Designs.

Zulassung

Zugelassen sind Personen

  • mit einem anerkannten Tertiärabschluss (Universität, Fachhochschule, Höhere Fachschule sowie Technikerschule oder Höhere Fachprüfung);
  • mit qualifizierter Berufserfahrung;
  • mit einer Tätigkeit in einem Arbeitsfeld, in dem sie das Gelernte umsetzen können (Prinzip Transferorientierung).

Bewerberinnen und Bewerber, die über vergleichbare Abschlüsse und entsprechende Berufserfahrung verfügen, können auf Basis einer individuellen Prüfung des Dossiers aufgenommen werden. 

Absolventinnen und Absolventen dieses Zertifikatskurses

  • sind in der Lage, effektive Projektpläne für kleine UX-Research-Projekte zu erstellen und diese Projekte erfolgreich zu leiten;
  • können Forschungspläne entwickeln, die Interviews, Contextual Inquiries, Diaries, Usability-Tests, Fragebögen und A/B-Tests einbeziehen;
  • verstehen, wann und wie diese Methoden am besten angewendet werden;
  • können Proto-Personas und Proto-Journeys erstellen, um die kollaborative Forschungsplanung zu unterstützen;
  • sind in der Lage, verschiedene Methoden zur Datenerhebung einzusetzen, darunter Interviews, Contextual Inquiries, Diaries, Usability-Tests, Fragebögen und A/B-Tests, um umfassende Einblicke in die Benutzererfahrung zu gewinnen;
  • können Daten aus verschiedenen Quellen auswerten und synthetisieren, einschliesslich Affinity-Analyse, Inhaltsanalyse, deskriptiver Statistik, Inferenzstatistik, Mixed-Methods-Ansätzen und Triangulation, um Einblicke in Nutzerbedürfnisse und Optimierungsmöglichkeiten zu gewinnen;
  • sind in der Lage, detaillierte Personas und User Journeys zu erstellen, um die Benutzerbedürfnisse und -ziele besser zu verstehen und für die relevanten Anspruchsgruppen angemessen in den Designprozess einzubringen;
  • können Opportunity Areas identifizieren und Chancen zur Verbesserung der User Experience aufdecken, die auf den Erkenntnissen aus der Nutzerforschung basieren;
  • können die Ergebnisse ihrer UX-Forschung effektiv kommunizieren und präsentieren, um Designentscheidungen zu beeinflussen und Entscheidungsträger zu informieren;
  • verstehen die ethischen Aspekte der UX-Forschung und können ethisch verantwortliche Forschungspraktiken entwickeln, die die Privatsphäre und das Wohl der Benutzerinnen und Benutzer respektieren;
  • können in interdisziplinären Teams zusammenarbeiten, um praktische UX-Forschungsprojekte durchzuführen und die erworbenen Fähigkeiten in realen Szenarien anzuwenden.

Silvia Heinz
Head Customer & User Experience, BKB

Franziska Hämmerle
UX Research Lead, Google

Patrick Steiger
Business Solutioneer, Infometis AG

Susanne Schmidt-Rauch
Geschäftsführerin und Senior Consultant, Evux AG

Marcel Schellenberg
User Researcher, Google

Mirjam Seckler
UX Research Manager, Google

Jakob Boss
User Experience Design Lead, YOO AG

Nadja Schmid
Geschäftsführerin und Senior Consultant, soultank AG

Toni Steimle
Geschäftsführer und Senior Consultat, Ergosign Switzerland AG

Kursleitung

Prof. Dr. Markus Stolze

I3 Institut für Interaktive Informatik Professor für User-Experience Engineering

+41 58 257 46 63 markus.stolze@ost.ch

Toni Steimle

Lehrbeauftragte Weiterbildung Dozent Weiterbildung

toni.steimle@ost.ch

Studienkoordination

Sandra Clavadetscher

WBO Weiterbildungsorganisation

+41 58 257 38 74 sandra.clavadetscher@ost.ch