Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiedebatte in ganz Europa startete im Juli 2022 ein Forschungskonsortium mit neun Partnern aus sieben europäischen Ländern mit der Entwicklung eines neuen und revolutionären Konzepts zur Speicherung erneuerbarer Energien über Monate oder sogar Jahre.
Das neue Konzept basiert auf Aluminium als Energieträger und unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichen Methoden der Energiespeicherung wie Batterien, Wasserstoff oder synthetischen Brennstoffen. Das Aluminium-Konzept baut auf Ideen und Vorprojekten des SPF Institut für Solartechnik an der OST auf, die stetig weiterentwickelt wurden und wird nun vom Horizon Europe Forschungsprogramm der EU sowie vom Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) unterstützt.
Energiespeicher für Strom und Wärme
Im Labor haben die Projektpartner aus Island bereits gezeigt, dass sich elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen auch ohne Emissionen von Treibhausgasen chemisch in Aluminium speichern lässt. Gleichzeitig konnte das Team des SPF erfolgreich demonstrieren, dass sich aus Aluminium auch wieder Wärme und elektrische Energie mit hoher Effizienz gewinnen lassen. Der grosse Vorteil gegenüber anderen Technologien: Aluminium kann bei der Produktion aus Aluminiumoxid extrem hohe Mengen an Energie aufnehmen und stabil speichern. Tatsächlich kann ein Kubikmeter Aluminium mehr Energie speichern, als das gleiche Volumen an Heizöl.
Stoffkreisläufe schliessen
Die Entladung der im Aluminium gespeicherten Energie führt zu Reaktionsprodukten, welche wieder mit neuer Energie zu Aluminium umgewandelt werden können. Ein wichtiges Ziel des Projekts ist es, diesen Stoffkreislauf zu schliessen.
Das Forschungsprojekt REVEAL wird vom Programm Horizon Europe der Europäischen Union und durch das SBFI mit einem Gesamtbetrag von insgesamt 3,6 Mio Euro unterstützt.