Die Enhanced Teams der OST sind erfolgsverwöhnt. Das schafft Selbstvertrauen. Meist trifft man sie darum vor Wettkämpfen wie dem Cybathlon oder den kleineren Cybathlon Challenges ruhig und gelassen an. Nicht so am vergangenen Freitag. Als sich das Team Robility Enhanced mit Pilot Rolf Schoch in der Turnhalle in Kloten für das Rollstuhlrennen vorbereiteten, ging der Rollstuhl nicht an. «Rund eine Stunde vor dem Wettkampf hat unser Hauptcontroller nicht mehr funktioniert», sagt Teamleiterin Silvia Rohner. «Da kam schon Nervosität auf.»
Gemeinsam haben sich die Entwickler in kürzester Zeit für zwei Lösungsoptionen entschieden und diese parallel aufgegleist. Eine hat funktioniert, und pünktlich zur Startzeit stand Rolf mit einem einwandfrei funktionierenden Rollstuhl an der Startlinie. «Wir hatten rund 50 Minuten Zeit, um das Problem zu lösen. Es war sozusagen eine Operation am offenen Gehirn des Systems. Ich bin stolz auf das Team, dass wir so schnell erfolgreich reagieren konnten.» Erfolgreich war auch Rolf: Er hat die beiden Parcours ohne Fehler gemeistert und den Gegner aus Japan, der virtuell zugeschaltet war, geschlagen. Ein starkes Team mit einem sehr spannenden System, wie Silvia Rohner sagt. «Das japanische Gerät hat sehr viel Potenzial und wird für uns am Cybathlon im Oktober ein interessanter Gegner sein.»
Neuer Greifarm, um eine Flasche aufzuheben
Der Rennparcours umfasste an diesen Challenges vier Aufgaben, die alle auch Teil des Cybathlons vom 25. bis 27. Oktober sein werden. Zum ersten Mal im Einsatz hatte das Robility Enhanced Team einen Greifarm mit Vakuumpumpe und Saugnäpfen am Manipulator, mit dem eine Flasche vom Boden aufgehoben und auf einen Tisch gestellt werden kann.
Highlight am kommenden Cybathlon wird aber für die Enhanced Teams der erste Einsatz des Enhanced Hybrid in der Kategorie Exoskelett sein: Die Kombination aus Rollstuhl und Exoskelett wird dann zum ersten Mal der grossen Öffentlichkeit präsentiert.