Publikation
Subjektive Erfahrungen in der Anpassung an die Pension
Qualitative Befunde aus der Schweiz
Zusammenfassung
Hintergrund
In der bisherigen Forschung zur Anpassung an die Pension dominieren quantitative Studien zur Entwicklung verschiedener Indikatoren des Anpassungserfolgs. Demgegenüber mangelt es an qualitativen Untersuchungen, welche die subjektiven Erfahrungswerte der Betroffenen im Anpassungsprozess an die Pension betrachten.
Fragestellung
Der Beitrag behandelt die subjektiven Anpassungserfahrungen von Personen, deren regulärer Pensionseintritt rund ein Jahr zurückliegt. Im Fokus stehen erlebte Gewöhnungserfordernisse und subjektiv relevante Faktoren der Lebenszufriedenheit.
Material und Methoden
Die Befunde basieren auf qualitativen Interviewdaten, die im Rahmen einer umfassenderen, zwischen 2019 und 2022 in der Deutschschweiz durchgeführten Mixed-Methods-Studie gewonnen wurden. Im Zuge dessen erfolgten 25 leitfadengestützte Interviews, die inhaltsanalytisch ausgewertet wurden.
Ergebnisse
Der Pensionseintritt wurde mehrheitlich positiv erlebt, was v. a. mit einem Freiheitsgewinn und mit Regenerationsmöglichkeiten begründet wurde. Die Zeit nach der Pensionierung barg jedoch auch Gewöhnungserfordernisse in unterschiedlichen Lebensbereichen. Die Lebenszufriedenheit stieg gegenüber der Erstbefragung vor der Pensionierung an und wurde mit verschiedenen zu- und abträglichen Faktoren in Verbindung gebracht, die von persönlichen Merkmalen bis hin zu gesellschaftlichen Entwicklungen reichten.
Diskussion
Die Pensionierung stellt keine zwangsläufig krisenhafte Erfahrung dar, kann jedoch von anderen kritischen Ereignissen begleitet werden. Ein zufriedenstellendes Leben in der Pension steht mit multiplen Faktoren in Verbindung, unter denen die individuelle Ressourcenausstattung eine wesentliche Rolle spielt.