Allgemeines Projekt
Windkataster
Klarheit bevor Geld ausgegeben wird!
Im Alpenraum und in den Voralpen gibt es Standorte, welche für die Windenergie sehr gut geeignet sind. Beispiele sind das Windkraftwerk bei Haldenstein, die Rheinau Sargans oder der Anskopf oberhalb Balzers. Die Herausforderung besteht darin herauszufinden wie gut ein Standort geeignet ist, bevor viel Geld für eine mehrjährige Messkampagne ausgegeben wird.
Es gibt unterschiedliche Winde
Wichtig für einen guten Standort ist, dass der Wind möglichst häufig weht. Besonders die Berg- und Talwinde können deshalb einen entscheidenden Beitrag zur Jahreswindenergie leisten. Der Föhn (ein anderer Wind als Berg- und Talwind) trägt im Rheintal natürlich auch viel zur Windenergie bei. An einem guten Standort jedoch sollte der Föhn nicht der alleinige Lieferant für die Windenergie sein, sondern als zusätzlichen Gewinn betrachtet werden. Die Windverhältnisse in den Alpen und Voralpen sind aufgrund der Topographie sehr komplex. Weht im Rheintal zum Beispiel ein Südwind, so kann dies entweder der Föhn oder der Bergwind während einer Schönwetterlage sein. Beide Winde kommen aus dem Süden, haben aber ganz unterschiedliche Ursachen und deshalb auch ganz unterschiedliche Windmuster. Dieses Windmuster (das Muster wie sich der Wind im Gelände verteilt) ist entscheidend um die geeignetsten Standorte zu finden.
Mehrere Windmuster führen zu hoher Genauigkeit
Für die Planung von Windkraftanlagen werden die durchschnittlichen Windleistungen benötigt. Im Projekt Windkataster werden die Windmuster (für neun verschiedene Wetterlagen) mit einer neuen CFD-Simulation in Verbindung mit den Resultaten des Wettermodells (COSMO-1 von Meteoschweiz) simuliert. Anhand der Windmuster wurde eine Karte mit den durchschnittlichen Windleistungen pro Jahr erstellt. Das Resultat des Projektes ist eine Windleistungskarte für den gesamten Kanton St. Gallen, sowie Teile des Kantons Graubünden. Die Windleistungskarte zeigt das berechnete langjährige Mittel der Windleistung auf 50 m, 100 m und 150 m über Grund. Die Grösse ist als Leistung pro Rotorfläche in W/m2 definiert.
Vergleich mit Schweizer Windatlas
Diese Windleistungskarte ist zur Zeit die genaueste Karte, welche die Windenergie oder Windgeschwindigkeit verzeichnet. Sie ist auch wesentlich genauer als der neue Windatlas der Schweiz, welcher im Mai 2016 veröffentlicht wurde. [zum Bericht]
Projektbericht
Die Ergebnisse des Projekts Windkataster wurden in einem ausführlichen Bericht auf der Webseite des BFE veröffentlicht. [zum Bericht]
Projektpartner
Das Projekt Windkataster wurde an der Interstaatlichen Hochschule für Technik Buchs NTB in Zusammenarbeit mit Sunergy GmbH durchgeführt.
- Bundesamt für Energie
- Rii-Seez Power
- St. Gallisch- Appenzellische Kraftwerke AG
- Amt für Umwelt und Energie SG
- SN Energie AG
- Sunergy GmbH
- Suisse Éole
- Amt für Energie und Verkehr GR
Windkarten
Laufzeit: 02.06.2015 - 31.12.2016
Projektteam:
Prof. Stefan Bertsch, Ph.D.
Fachabteilung SystemtechnikProfessor, Fachabteilungsleiter SYS, Institutsleiter IES
+41 58 257 34 69stefan.bertsch@ost.ch