Forschungsprojekt

Recycloblade

Da die ersten Multi-Megawatt-Windenergieanlagen ihr Lebensende erreichen und demontiert werden müssen, werden Recyclinglösungen immer wichtiger. Die Rotorblätter einer Windenergieanlage sind eine kritische und kostspielige Komponente eines Windkraftanlagensystems.

Sie können bis zu 100 m lang sein und bestehen hauptsächlich aus Glasfaserverbundwerkstoffen, und die derzeit gebräuchlichste Demontagemethode ist die Verbrennung, die 60% des Schrottes als (umweltschädliche) Asche zurücklässt. Zu den Versuchen des Recyclings gehören das Mahlen und Wiederverwenden (REACT-Konsortium), das sich aufgrund von Sorgen um die Qualität des Recyclats als schwierig erwiesen hat, sowie die chemische Rückgewinnung durch Solvolyse (ReFiber ApS, Dänemark), die den größten Teil der Zugfestigkeit der Glasfaser beibehält, jedoch aggressive und gefährliche Chemikalien verwendet und sehr teuer ist. Einige Forschungsarbeiten haben sich mit alternativen Materialien für Rotorblätter beschäftigt, die leichter zu recyceln sind, wie z.B. thermoplastische Matrixverbundwerkstoffe (NAReC, UK), Bambus und biobasierter Klebstoff (DTU, Dänemark), PET-Schaum (Alcan Airex) sowie Flachs (University of Cambridge). Bislang wurde jedoch keine geeignete Lösung in Bezug auf Steifigkeit, Festigkeit, Herstellbarkeit und Kosten gefunden.

Ziele

Die Ziele dieses Projekts sind: (1) Know-how zu erarbeiten, um zusammen mit Industriepartnern und mit öffentlicher Förderung ein umweltfreundlicheres Rotorblatt zu entwickeln für Windenergieanlagen in Megawattgrösse und (2) einen kleinen Demonstrationsrotor an einer laufenden Windenergieanlage an einem Standort im Kanton St. Gallen zu bauen und testen.

Status

Zurzeit sind wir dabei, Faserverbundmaterialien aus Leinsamenöl und Flachs herzustellen und zu testen!

Finanzierung

Diese Zusammenarbeit zwischen den HSR-Instituten IET und IWK wird intern finanziert.