Forschungsprojekt

Grundwassereinträge von Bioziden aus Fassaden in urbanen Gebieten (GRUBURG)

Im Projekt soll ein Stadtszenario für die Worst-Case Bewertung von Biozideinträgen aus Gebäuden ins Grundwasser entwickelt, die Relevanz von Biozideinträgen ins Grundwasser im Vergleich zu Pestizideinträgen aus der Landwirtschaft ermittelt, sowie ein maßnahmenbasierter, praxisnaher Leitfaden für Kommunen erarbeitet werden, um unerwünschte Stoffeinträge zu vermindern oder zu vermeiden.

Durch die niederschlagsbedingte Auswaschung von Bioziden aus Beschichtungen für Dächer und Fassaden können Regenwasserabflüsse in Siedlungsgebieten belastet und die Wirkstoffe in Boden, Grund- und Oberflächengewässer eingetragen werden. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass die Emission der Biozide und deren Transformationsprodukte am Gebäude, der Transferweg und der Eintrag in Boden und Grundwasser durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden.

Für die Szenarien wird eine breite Übersicht zu relevanten Bodeneigenschaften in urbanen Gebieten erarbeitet. Als weitere Grundlage wird die Emission in Funktion zu beispielsweise der Gebäudegeometrie, Bewitterungsfläche und standortspezifischen Witterung betrachtet. Die Szenarien werden anschliessend in FOCUS Modellen (PEARL, PELMO) mittels Simulationen auf deren Eignung analysiert, und ein geeignetes Modell durch Vergleich mit Grundwassersimulationen und vorhandenen Messdaten ausgewählt. In einer Recherche wird das bestehende Wissen zur Pestizid- bzw. Biozidproblematik in Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern zusammentragen.

Laufzeit: 01.10.2021 - 01.09.2024

Projektfinanzierung:

Deutsches Umweltbundesamt (UBA)

Kooperation:

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (IME), Schmallenberg, Deutschland