IFSAR Institut für Soziale Arbeit und Räume
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Was genau bedeutet «Jung sein» heute und wie können passende Angebote vor Ort entwickelt werden, die junge Menschen und ihre Anliegen unterstützen? Diesen Fragen widmet sich die Jugendkommission der vier Gemeinden. Um für ihre Weiterarbeit die nötige Datengrundlage zu erhalten, hat sie das IFSAR beauftragt, eine Sozialraumanalyse durchzuführen.
Die Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Familienfragen des Kantons Thurgau möchte die Gemeinden des Kantons mit einem Leitfaden bei der nutzungsgerechten Planung, Gestaltung und Entwicklung von Freiräumen wie Plätze, Wege und Grünräume aus sozialräumlicher Perspektive unterstützen.
Das angewandte Forschungsprojekt befasst sich mit drei Wohnkonzepten, die derzeit in der Schweiz als innovativste und radikalste gelten können: dem «Hallenwohnen», dem «Wohnen im Rohbau», und dem «Selbstausbauloft».
Die Stuttgarter Kinder- und Jugendhilfe wurde im Jahr 2021 durch das Konzept „Integrierte Jugendarbeit Innenstadt“ ergänzt. Es strebt eine über die institutionelle Jugendhilfe hinausweisende Verantwortungs- und Wirkungsweise an. Im Zuge dieser Fokussierung wurde der Bedarf an Wissen zu aktuellen Lebenssituationen, Erfahrungen und Bedürfnissen junger Menschen in Stuttgart festgestellt. Dieser Bedarf soll über die „Stuttgarter Jugendstudie“ gedeckt werden.
Transformationsprozesse der vergangenen Jahrzehnte wie Globalisierung, Digitalisierung oder politische Umbrüche führen zu einer Veränderung der Welt in räumlicher Hinsicht und im Ergebnis zu einem komplexen und dynamischen gesellschaftlichen Gefüge.
Der Bereich Gestaltung + Nutzung des Tiefbauamts der Stadt Bern ist durch ein Postulat dazu aufgefordert die Bespielung des öffentlichen Raums durch die städtische Verwaltung zu reflektieren. Dabei soll insbesondere geprüft werden, wie der potenziellen Verdrängung von Personengruppen entgegengewirkt werden könne.
Sozialräumliche Andockstellen für Kinder und Jugendliche mit Flucht- resp. Migrationserfahrung im lokalen Netzwerk in Gemeinden am Beispiel der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
In Deutschland sind im Jahr 2017 knapp 62'000 unbegleitete minderjährige Geflüchtete in der Kinder- und Jugendhilfe untergebracht, davon mehr als 8000 junge Menschen in Baden-Württemberg. Diese Situation stellt sowohl die Jugendlichen selber als auch die Träger der Jugendhilfe vor Herausforderungen. Die bestehenden Formen und Möglichkeiten der Begleitung, Unterstützung und Unterbringung erweisen sich oft als für die Betroffenen und ausführenden wenig passend sowie nicht situations- und bedarfsgerecht. Konzepte wurden und werden in der Regel aus der bestehenden Logik einer «klassischen Jugendhilfe» gedacht.
Durch die Revision des Schweizerischen Raumplanungsgesetzes, welche einen Paradigmenwechsel in der Raumplanung in Richtung «Siedlungsentwicklung nach Innen» einfordert, entsteht aktuell eine Vielzahl gebietsbezogener baulich-planerischer Strategien. Innerhalb bestehender Siedlungsgebiete werden Ersatzneubauten geplant oder umfangreiche Sanierungen vorgenommen. Dadurch wird der Wohnraum tendenziell verteuert, was wiederum zu bedrohten Wohnsituationen und damit «kritischen Lebenskonstellationen» für die ansässigen Mieterinnen und Mieter führen kann. Verschärft wird dadurch die ohnehin prekäre Situation am Wohnungsmarkt, welche durch ungenügende Wohnraumversorgung und zunehmende Benachteiligung immer breiterer gesellschaftlicher Schichten gekennzeichnet ist.
«Fachstelle Gemeinschaftsentwicklung», «Wohn- und Siedlungsassistentin», «Leiterin Partizipation», «Siedlungs- und Quartierarbeit», «Siedlungsbetreuerin», «Wohn- und Alltagscoach» «Hauswart plus», «Kümmerer» oder «Gesellschaftsgärtner» – diese und viele weitere Stellenbezeichnungen haben eines gemeinsam: Es sind Stellen, bei denen es darum geht, Nachbarschaften professionell zu begleiten und zu fördern. Die Stellen beziehen sich auf die Ebene einer Gemeinde, eines Quartiers oder einer Siedlung und sind dementsprechend bei unterschiedlichen Trägerschaften angesiedelt. Manchmal haben sie einen expliziten Fokus auf ältere Menschen.
Die Siedlungslandschaft der Schweiz steht unter grossem Druck. Um eine weitere Ausweitung der Siedlungen und damit den Landschaftsverbrauch zu verhindern, muss die künftige Siedlungsentwicklung nach innen fokussiert werden. Dies stellt die Städte und Gemeinden in der Schweiz vor grosse Herausforderungen, besonders die kleineren und mittleren. Denn sie besitzen zwar etwa zwei Drittel der grössten Siedlungsflächenreserven in der Schweiz, haben jedoch meist wenig Ressourcen für die komplexen Planungsprozesse mit vielfältigen Interessens- und Akteurskonstellationen. In den Hintergrund rücken dabei vielfach die sozialräumlichen Aspekte, obgleich allen Akteurinnen und Akteuren bewusst ist, dass die Raumentwicklung zum Beispiel unser Zusammenleben, unsere Wohn- und Freiraumqualitäten oder auch unser Mobilitätsverhalten massgeblich beeinflusst.
Die Sicherung und Entwicklung von Wohnumfeldqualität bei baulicher Verdichtung stellt Planungsbüros sowie kommunale Planungs- und Baubehörden vor grosse Herausforderungen. Innenentwicklungsprojekte von Gemeinden scheitern häufig im politischen Abstimmungsprozess und an der Zustimmung der betroffenen Bevölkerung. Befürchtet wird ein Verlust an Freiraum sowie der damit verbundenen Lebens- und Wohnqualität.
Was aber macht eine gute Wohnumfeldqualität bei baulicher Verdichtung aus? Wie lässt sich diese über geeignete Planungsinstrumente und -prozesse innerhalb bestehender Bau- und Eigentumsstrukturen realisieren? Antworten darauf gibt der Werkzeugkasten Wohnumfeldqualität und -planung. Er beinhaltet ein systematisiertes Kriterienset als Beurteilungsgrundlage von Wohnumfeldqualität bei baulicher Verdichtung sowie Steuerungsansätze für die Wohnumfeldplanung.
Bestehende Forschungsresultate weisen darauf hin, dass politische Partizipation von jungen Leuten und ihre gesellschaftliche Identifikation davon abhängt, wie sie Einflussmöglichkeiten und Beteiligung auf lokaler Ebene erfahren.
Entstehungsgeschichte, Kontexte und Arbeitsansätze der Mobilen - / aufsuchenden Jugendarbeit.
Von weltweiten Kinderrechten über Lebensräume in Ostschweizer Gemeinden bis zu Pflegefamilien-Settings: An der Tagung «Kinderwelten auf der Spur» vom Donnerstag, 24. September 2015 nahmen Fachpersonen, die sich mit dem Aufwachsen von Kindern beschäftigen, deren Lebenswelten in den Fokus.
Im Auftrag der Wohnbaustiftung Russen analysierten wir in einem ersten Baustein (2015 bis 2016) Profil, Selbstverständnis und Rahmenbedingungen der Stiftung respektive ihres Wohnungsbestandes. Ziel war es, mögliche Wege in die Zukunft aufzuzeigen. Methodisch wurden hierfür Dokumentenanalysen, Sekundärdatenanalysen sowie Gespräche mit Expertinnen und Experten rund um die WBS Russen eingesetzt. Im zweiten Baustein (2017) stand die Perspektive der Bewohnerinnen und Bewohner im Mittelpunkt: Eine quantitative Befragung gab Aufschluss über die Sozialstruktur sowie die Zufriedenheit der Mieterinnen und Mieter mit ihrer Wohnsituation. Die gewonnen Erkenntnisse dienten der WBS Russen dazu, die Entwicklung ihres Wohnungsbestandes noch besser auf die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner auszurichten.
Praktiken pädagogischer Ortsgestaltung. Eine ethnographische Studie im sozialpädagogischen Feld der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
Im Projekt werden im Sinne des anwendungsorientierten Anspruchs eines FHO Forschungsprojekts die einzelnen Schlüsselfaktoren aus disziplinären Perspektiven sowie deren Zusammenspiel anhand zweier kommunaler Entwicklungsprojekte zur Verdichtung in einer Pilotregion untersucht. Innerhalb dieser Pilotregion werden zwei Entwicklungsprojekte für eine Fallstudienanalyse bestimmt. Auf Basis der beiden Fallstudien sollen übergreifend Schlüsselfaktoren und Handlungsempfehlungen identifiziert werden, die ein solches Entwicklungsprojekt massgeblich beeinflussen und für Abstimmung sowie Umsetzung relevant sind.
Das subjektive Sicherheitsempfinden stellt einen wichtigen Faktor für die Wahrnehmung von Lebensqualität dar.
«Switchen ist legitim» - arbeitsweltbezogene Instrumente zur Gestaltung bisher verdeckter männlicher Kontextualisierungsmuster. Im Projekt «Switchen ist legitim» werden in kooperativer Wissensproduktion mit Unternehmen und Behörden Instrumente mit dem Ziel erarbeitet, die Gleichstellungsarbeit zu ergänzen.
Ein Forschungsprojekt des Programms «BREF – Soziale Innovation» von swissuniversities und Gebert Rüf Stiftung.
Das Projekt RELETRAN zielt darauf ab ein Netzwerk zwischen europäischen und lateinamerikanischen Hochschulen im Bereich der sozialen Arbeit aufzubauen. Einbezogen werden auch Praxisorganisationen der Sozialen Arbeit aus allen beteiligten Ländern.
Wissenschaftliche Begleitung des «Vision Rheintal» Schwerpunkts «Das Quartier der Zukunft»
Die Internationale Bodenseeregion wird zunehmend als grenzübergreifende, vernetzte Einheit verstanden, in welcher die regionale Zusammenarbeit zu stärken ist, sei es in Fragen des Gewässerschutzes, des Tourismus und Marketing oder der grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Kooperation. Sie ist jedoch nicht als homogenes Ganzes, sondern als lebendiges Gebilde zu verstehen, innerhalb welcher durchaus grosse Unterschiede hinsichtlich der Siedlungsrealitäten bestehen. Wie sich diese Siedlungsrealitäten innerhalb der Bodenseeregion ausprägen bzw. in ihr Soziale Nachbarschaften ausgebildet sind, stellt den Forschungsschwerpunkt des vorliegenden Projektes dar.
Wissenschaftliche Begleitung «Konzepte der Partizipation und Integration von MigrantInnen»
Ausgangspunkt des Forschungsprojektes «Neue Nachbarschaften in der S5-Stadt» bildet die Erfahrung des Vereins «benabita – Selbstbestimmtes Wohnen für ältere und behinderte Menschen» im Quartier Rehbüel in Uster. Im Rahmen eines von Benabita angestossenen Quartiersentwicklungsprozesses ist es nicht gelungen, die Bewohnerinnen und Bewohner des Rehbüel-Quartiers als homogene Gruppe anzusprechen und zum nachbarschaftlichen Engagement zu aktivieren. Anzunehmen ist, dass die Gründe darin liegen, dass sich diese gar nicht als Einheit verstehen. Vor diesem Hintergrund rückt die Frage nach heutigen neuen Formen von nachbarschaftlichen Beziehungen angesichts neuer Vernetzungs- und Mobilitätsformen ins Zentrum des Interesses.
Das Forschungsprojekt entschlüsselt Massnahmen, Formen der Unordnung und Sich der verschiedenen beteiligten Personen, um den komplexen Situationen der Städte und Gemeinden gerecht zu werden.
Eine Auswertung des Projekts «Schulsozialarbeit Schaffhausen»
Im Rahmen des Kooperationsprogramms SPIELRAUM zwischen der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und Nike werden 2008-2010 an den folgenden fünf Standorten Frankfurt/Main, Berlin, Hamburg, Zürich und Wien von vorgängig ausgewählten und für einen Standort zuständigen Projektträgern Initiativen umgesetzt.
Quartierentwicklung Langäcker (Gemeinde Spreitenbach).
Forschungsmethode: Wissenschaftliche Recherche, Praxisbegleitung, Interviews
Die wissenschaftliche Begleitung dieser Arbeitsgruppe, welche Christian Reutlinger in Zusammenarbeit mit Joachim Schöffel vom Institut für Raumentwicklung IRAP der Hochschule Rapperswil durchführt, hat zum Ziel, einerseits in ein Modell der Bewegungsfreundlichkeit zu formulieren und für die drei Handlungsbereiche Bewegungsfreundlicher Siedlungsräume («Siedlungsraum», «Planungs- und Steuerungsprozesse», sowie «Anspruchsgruppen»), d.h. für den Bau und die Gestaltung von Siedlungen, für die Planung und politische Steuerung, sowie für die Arbeit mit Menschen zu erarbeiten. Anderseits soll eine Grundlage für konkrete Massnahmen zur Förderung von Bewegungsfreundlichkeit auf kommunaler und kantonaler Ebene geschaffen werden.
Schule ist ein Ort der Aktivität. Kinder werden hier im Bezug auf ihr kognitives und emotionales Erleben angeregt. Das setzt ein positives Erleben von Schule als System und vom Schulhaus als konkreten Ort voraus. Ebenso kann Schule als behindernd oder hemmend wahrgenommen werden, und zwar dann, wenn sie sich nicht auf die Lebenswelt der Schüler und Schülerinnen bezieht. Unabhängig von ihrem Auftrag und Anspruch als lokale Akteurin drückt sich das in Passivität oder Abwendung im Sinn von Suche nach Alternativen durch die Schülerinnen und Schüler aus.
Das Forschungsprojekt destilliert exemplarisch für den Raum der S5-Stadt konturbildende Merkmale eines Agglomerationsraumes heraus, zeigt deren Qualifizierungspotenziale auf und fragt nach der Übertragbarkeit der Resultate auf andere Agglomerationsräume.
In welcher Weise kann die Nachhaltigkeit eines befristeten Quartierentwicklungsprojektes sichergestellt werden? Aufbauend auf dieser Frage wird der dreijährige Quartierentwicklungsprozess des Stadtteils «Birch» rekonstruiert. Daran anschliessend werden Planungsindikatoren für ein gesamtstädtisches Quartierentwicklungskonzept ausgearbeitet.