«Lausanne Jardins» 2024 möchte erlebbar machen, welche wichtigen Dienste die Ressource Wasser für uns leistet: vom Trinkwasser bis hin zum Wasser als Transportweg, als Freizeitstätte und Ort der Erfrischung, als artenreiches Biotop, Energiequelle. Durch eine intelligente Herangehensweise an das Thema Wasser in der Stadt können Synergien zwischen diesen Funktionen entstehen. Die diesjährige Ausgabe von Lausanne Jardins findet erstmals entlang den innerstädtischen Ufern des Genfersees statt. Die Wegführung erstreckt sich über sechs Kilometer zwischen den beiden Flüssen Vuachère und Chamberonne, welche die Stadt säumen.
OST-Projekte an der internationalen Gartenschau
«Sechs Projekte aus dem Entwurfsmodul im 6. Semester des Bachelor-Studiengangs Landschaftsarchitektur sind für die internationale Gartenausstellung ‹Lausanne Jardins› eingereicht, alle sechs Projekte wurden aufgrund der hohen Qualität für die Projektschau ausgewählt. Zwei davon kamen in der Zusammenschau aller international eingereichten Projekte zur Ausführung», sagt Andrea Cejka, Professorin am ILF Institut für Landschaft und Freiraum der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Die Studierendenprojekte wurden an der OST im Studiengang Landschaftsarchitektur im Rahmen des Bachelorstudiums erarbeitet, betreut von Prof. Andrea Cejka (Landschaftsarchitektin), Markus Huber (Künstler) und Roger Aeschbach (Szenograf).
Flusslandschaft als Gestaltungselement
Das OST-Projekt «Rives oubliées» stammt von Noëlle Bollinger, die ihr Projekt wie folgt beschreibt: «Heute mündet der Flon westlich der Pyramiden von Vidy in den See unterhalb der Wiese. Da der Fluss in der Zwischenzeit kanalisiert ist, bleibt nichts mehr von diesem früheren Gewässer, das die Landschaft geprägt hat. Und wenn der Flon in anderer Form wieder zum Vorschein käme? Voller Leben erblüht die Mündung des Flusses vor unseren Augen mit grossen Grasbüscheln, die sich mit der Jahreszeit verändern. Man kann dort eintauchen, schwimmen oder sich einfach nur vom Geräusch ihrer Blumenwellen einlullen lassen. Die Erinnerung an die Ufer des Flon ist wieder erwacht, und der Fluss verleiht dem Raum neue Dynamik.»
Kleine Boote zum Verweilen
Das zweite OST-Projekt trägt den Namen «Bateaux de-ci, de-là». Siân Sprenger schreibt dazu: «Vor 60 Jahren war dort noch Wasser, wo sich heute die Menschen am Ufer des Sees in Vidy tummeln. Kleine Boote schaukelten je nach Wellengang hin und her, festgebunden an Bojen oder still übers Wasser gleitend. Heute finden sich am gleichen Platz Wiese, Asphalt oder Kies. Das natürliche Ufer ist verschwunden und mit ihm die Geschichten von Booten, die durch dieses Wasser fuhren. In Erinnerung an dieses nicht mehr vorhandene Wasser findet sich heute an diesem Ort eine Flotte von kleinen Holzbötchen, die an Betonbojen befestigt sind und die Möglichkeit bieten, sich niederzusetzen, sich auszustrecken oder zu spielen. Und wer weiss, welche Geschichten auf und um diese kleinen Schiffe in diesem Sommer entstehen?»
Führungen, Workshops, Rundgänge und mehr
Der Rundgang von «Lausanne Jardins» ist bis zum 5. Oktober 2024 rund um die Uhr kostenfrei zugänglich. Vier geschichtsträchtige Rundwege können jeden Samstag und Sonntag bei Führungen ohne Voranmeldung entdeckt werden. Im Lauf des Sommers werden zahlreiche Aktivitäten angeboten: Workshops, die zur Entdeckung der Artenvielfalt vor Ort einladen, wie etwa beim Fluss Chamberonne, Spaziergänge, bei denen die Geschichte verborgener Wasserläufe geschildert wird oder die die Herausforderungen der Wasseraufbereitung thematisieren, Ausflüge mit Tauchermaske und Schnorchel, um die Unterwasserflora zu entdecken.
Lausanne Jardins 2024: Programm (in Deutsch)