Forschungsprojekt
Angehörigen-Expert/innen in der psychiatrischen Versorgung- EX-IN-CH
Psychische Krankheiten haben einschneidende Auswirkungen auf Einzelpersonen, ihre Familien sowie Freunde und Gemeinschaften. Die Beteiligung von Betroffenen und der Einbezug deren Angehörigen für die Weiterentwicklung der psychiatrischen Versorgung rückte in den letzten Jahren vermehrt in den Vordergrund. Trotzdem werden Angehörige in den laufenden Entwicklungen der Psychiatrie in der Schweiz nur marginal berücksichtigt. n das Behandlungssetting werden sie häufig nicht einbezogen, fungieren im Notfall häufig jedoch als letztes Auffangnetz.
Hintergrund
Angehörige selbst fühlen sich stigmatisiert und warten oft zu lange, bis sie sich Hilfe holen. Auch gibt es solide Evidenz über die Belastung und die Schwierigkeiten der Angehörigen von Betroffenen einer psychischen Erkrankung. Die Angehörigen-Weiterbildung «Experienced-Involvement» (EX-IN) in der Schweiz richtet sich nach dem Hamburger Modell EX-IN für Angehörige. Das Erfahrungswissen der Angehörigen soll neue Zugänge zu Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen ermöglichen. Ausgebildete Angehörige (auch Peers genannt) begleiten und beraten andere Angehörige, wirken mit in psychiatrischen Versorgungsangeboten, bei Fortbildungen, in der Öffentlichkeitsarbeit und in innovativen Projekten. Die Ausbildung hilft zudem, die eigene Selbstwirksamkeit zu stärken und sich vor eigenen Erkrankungen zu schützen.
Methode
Im Rahmen der Projektevaluation kommen formative und summative Evaluationselemente zum Einsatz, wofür entsprechende qualitative und quantitative Daten genutzt und ausgewertet werden. Das Konzept des EX-IN-CH Programms ist im Themenbereich der psychischen Gesundheitsförderung verankert und verfolgt die Wirklogik einer präventiven Intervention mittels Multiplikatoren.
Die zugrundeliegende Intervention ist eine Peer-Begleitung durch Angehörige für Angehörige. Basierend auf den EX-IN-CH Zielen, wurde ein Wirkmodell entwickelt. Als Grundlage wurde das Arbeitspapier „Wirkungsevaluation von Interventionen“ von Gesundheitsförderung Schweiz genutzt.
Laufzeit: 01.07.2021 - 31.12.2025
Projektfinanzierung:
Gesundheitsförderung Schweiz
VASK
Ex-In Schweiz
Kooperation:
Gesundheitsförderung Schweiz
VASK
Ex-In Schweiz
Projekt-Team
Prof. Dr. Heidrun Gattinger
IPW Institut für Angewandte PflegewissenschaftInstitutsleitung
+41 58 257 15 22heidrun.gattinger@ost.ch
Prof. Dr. Manuel P. Stadtmann
Studiengang MSc PflegewissenschaftHead of the Competence Centre for Mental Health
+41 58 257 14 04manuel.stadtmann@ost.ch
Pia Sophie Triebkorn
Studiengang BSc PflegeWissenschaftliche Mitarbeiterin
+41 58 257 18 74pia.triebkorn@ost.ch