Medienmitteilungen der OST

Depressionen frühzeitig erkennen

Medienmitteilung vom 27. August 2024

Eine Gangstudie erkennt mit 90 Prozent Sicherheit eine Depression. Das zeigt die Auswertung einer Forschungsarbeit der ETH Zürich und der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Mitte September startet die Privatklinik Hohenegg mit der zweiten Studienphase.

Das Gangbild bei Erwachsenen mit depressiven Symptomen unterscheidet sich von demjenigen bei gesunden Personen.

Die Privatklinik Hohenegg führte bis im Juni 2023 eine Studie durch, die das Gangbild bei Erwachsenen erforscht, die an depressiven Symptomen leiden. Die Forscherinnen und Forscher wollten herausfinden, ob sich das Gangbild bei Erwachsenen mit depressiven Symptomen von demjenigen bei gesunden Personen unterscheidet. Ausserdem wollen sie Zusammenhänge zwischen körperlichen Phänomenen, kognitiven Funktionen, motorischen Eigenheiten und der Hirnaktivität bei Patientinnen und Patienten mit depressiven Symptomen feststellen.

An der Studie haben 60 Patientinnen und Patienten der Privatklinik Hohenegg teilgenommen, die an depressiven Symptomen leiden. Ihre Daten werden mit einer Kontrollgruppe verglichen, die aus 30 Mitarbeitenden des Departements Gesundheit der OST – Ostschweizer Fachhochschule in St.Gallen besteht. Am 16. Juni 2023 wurde die Datenerhebung abgeschlossen.

Die Resultate sind nun definitiv ausgewertet. Die Studie in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule OST und der ETH wird im Moment peer-reviewed und voraussichtlich im September 2024 veröffentlicht. Kurz gesagt erklären Gangbild, Ganggeschwindigkeit, Schritt- und Geschwindigkeitsvariabilität zusammen mit der Herzfrequenzvariabilität, Exekutivfunktionen und der Hirnaktivität im Gehen zu einem grossen Teil die Stärke einer Depression. Mit 90 Prozent Sicherheit kann anhand der messbaren körperlichen und kognitiven Parameter erkannt werden, ob eine Person eine Depression hat oder nicht.

Privatklinik Hohenegg gibt grünes Licht zur zweiten Studienphase

«Die Auswertung der ersten Studienphase zeigt, dass ein starker Zusammenhang zwischen der Motorik und der Depression besteht. Mit der zweiten Phase wollen wir herausfinden, ob sich eine Verbesserung der Depression nach der Behandlung in der Privatklinik Hohenegg bei unseren Patientinnen und Patienten auch in einer Veränderung der motorischen Parameter widerspiegelt», erklärt Josef Jenewein, Ärztlicher Direktor der Klinik. Ab Mitte September werden deshalb Patienten und Patientinnen sowohl beim Eintritt wie auch beim Austritt aus der Klinik in der Studie erfasst. Neben den bisherigen gemessenen Parametern werden neu die Kortisol-Werte, Schlafrhythmen und die Tagesaktivität in die Auswertung der Studie einfliessen.

Stärkung der körperorientierten Therapien

Bereits heute haben körperorientierte Therapieformen einen hohen Stellenwert in der Privatklinik Hohenegg, um Entspannung und die Schulung der Körperwahrnehmung zu fördern. Durch die angestrebte Erweiterung der Bewegungstherapie soll das Potenzial von Bewegung und Training stärker genutzt werden. Zudem strebt die Privatklinik Hohenegg an, zukünftig die Behandlung von Depressionen auf die individuellen psychischen und körperlichen Probleme der Patientinnen und Patienten auszurichten.

((KASTEN))

Fachsymposium der Privatklinik Hohenegg am Donnerstag, 5. September 2024 in Meilen, Gasthof zum Löwen

Die Forscher Emanuel Brunner, Ostschweizer Fachhochschule und Eling de Bruin, ETH Zürich werden die Studienergebnisse und weitere Zusammenhänge zwischen Bewegung und Depression vorstellen. Daneben präsentieren weitere hochkarätige Expertinnen und Experten neueste Erkenntnisse zu geistiger und körperlicher Flexibilität: Eigens aus den USA wird Kalila Homann, Gründerin des «American Embodied Neurobiology Training Program» anreisen und vortragen. Der bekannte Hirnforscher Lutz Jäncke referiert darüber, wie die Motorik das Lernen und die Plastizität beeinflusst. Roland von Känel, Universität Zürich und Universitätsspital Zürich informiert über moderne Konzepte der Psychosomatik.

Details zum Programm:www.hohenegg.ch/symposium.

((KASTEN))

Die Privatklinik Hohenegg gehört zu den führenden Schweizer Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik und ist für erwachsene Patientinnen und Patienten da, die in einer psychischen Krise die bestmögliche fachliche Betreuung und eine auf ihre Persönlichkeit abgestimmte individuelle Behandlung benötigen. Die Klinik ist spezialisiert auf die Behandlung von depressiven Erkrankungen, Burnout und Belastungskrisen, Angsterkrankungen sowie Psychosomatik. Sie behandelt Privat-, Halbprivat- und Allgemein-Versicherte aus der Schweiz sowie Patientinnen und Patienten aus dem deutschsprachigen Ausland. Die Privatklinik Hohenegg AG ist im 100% Eigentum der gemeinnützigen Stiftung Hohenegg.

Die Klinik ist Mitglied von The Swiss Leading Hospitals, einem Verbund von 20 erstklassigen Spitälern in der Schweiz (www.shl.ch).

Für Rückfragen:

  • Prof. Dr. med. univ. Josef Jenewein, Ärztlicher Direktor, Tel +41 44 925 15 19, josef.jenewein@hohenegg.ch
  • Sabine Claus, Leitung Marketing & Kommunikation, Tel +41 44 925 12 44, sabine.claus@hohenegg.ch
  • Michael Breu, Kommunikation OST, +41 58 257 44 66, michael.breu@ost.ch