Das Aktivierungsparadigma in der Sozialhilfe – Auswirkungen von aktivierungspolitischen Massnahmen auf die Lebenslage von jungen Erwachsenen

Seit dem Jahr 2005 orientiert sich die Sozialhilfe in der Schweiz am Paradigma der Aktivierung. Die Arbeitsmarkintegration von jungen Erwachsenen soll folglich mithilfe eines Anreizsystems gefördert werden. Durch die Androhung finanzieller Sanktionen, verpflichtenden Gegenleistungen und monetären Zulagen bei «integrationswilligem» Verhalten sehen sich junge Erwachsene mit einem zunehmenden Druck konfrontiert. Mit dem Ziel der unbedingten Aufnahme irgendeiner Form der Erwerbsarbeit zielt der aktivierende Sozialstaat jedoch an den Lebenslagen junger Menschen vorbei. Junge Erwachsene in der Sozialhilfe werden durch aktivierungspolitische Massnahmen zunehmend an den Rand der Gesellschaft gedrängt, was sich regressiv auf deren Arbeitsmarktintegration auswirken kann.

Verfasser/in
Gähwiler Adrian
Referent/in:
Katrin Muckenfuss
Projekteingabe:
18.03.2020
arbeitsintegration, soziale arbeit, workfare, anreizsystem, menschenwürde, aktivierungspolitik, aktivierende sozialhilfe, existensicherung
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