Ringvorlesung «Einsamkeit»

Ringvorlesung «Soziale Isolation, Einsamkeit und Gesundheit im Altersverlauf und insbesondere im Jugendalter»

Soziale Isolation und Einsamkeit gehen häufig, aber nicht immer miteinander einher. Soziale Isolation, also ein relativer Mangel an sozialen Beziehungen und Kontakten, kann einsam machen, muss es aber nicht zwangsläufig. Umgekehrt muss subjektiv empfundene Einsamkeit nicht notwendigerweise soziale Isolation bedeuten. Jugendliche sind – objektiv betrachtet – selten sozial isoliert, fühlen sich aber relativ häufig einsam.

Bei alten Menschen verhält es sich genau umgekehrt. Bei genauerer Betrachtung scheinen Einsamkeit und Isolation jedoch weniger eine Frage des Alters zu sein als vielmehr ein Problem sozialer Benachteiligung bzw. Folge eines niedrigen sozialen Status. So oder so sind Einsamkeit und soziale Isolation mit deutlich erhöhten Gesundheitsrisiken, vor allem psychischen, verbunden. Das gilt insbesondere für Jugendliche, die offenbar besonders unter Einsamkeit und vor allem sozialer Isolation leiden.