Entscheidungszwänge im zivilrechtlichen Kindesschutz

In der vorliegenden Master-Thesis-Arbeit wird der Frage nachgegangen, nach welchen Kriterien und Indikatoren im Rahmen des zivilrechtlichen Kindesschutzes von welchen Akteuren beurteilt und / oder entschieden wird, ob eine Sozialpädagogische Familienbegleitung (SPF) als Hilfeleistung im Abklärungsprozess und / oder als professionelle Intervention zur Abwendung einer drohenden oder bestehenden Gefährdungslage für eine Familie geeignet ist. Als theoretische Grundlage wird der aktuelle Forschungsstand und Fachdiskurs zum zivilrechtlichen Kindesschutz und zur aktuellen Situation der SPF in der Schweiz – im Ländervergleich mit Deutschland – behandelt. Mittels einer qualitativen Fallstudie wird der Prozess von der Gefährdungsmeldung bis hin zum Einsatz und ersten Verlauf der SPF untersucht. Die Auswahl und Analyse der Daten erfolgte nach der Grounded Theory. Die Ergebnisse zeigen, dass sich für Akteure des zivilrechtlichen Kindesschutzes Entscheidungszwänge auf der Grundlage unvollständiger Informationen ergeben. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer SPF-Organisation tragen zur Gewinnung von zusätzlichen Informationen bei und können Familien gleichzeitig eine Unterstützung bieten. Eine gelingende Kooperation mit Adressatinnen und Adressaten ist dabei Grundvoraussetzung zur Informationsgewinnung. Das aus den Daten entwickelte Schema bietet eine geeignete Reflexionsgrundlage für Professionelle der Sozialen Arbeit, welche Mitglieder einer Organisation des zivilrechtlichen Kindesschutzes oder einer SPF-Organisation sind.

Art der Arbeit
Konsekutiv Master
Verfasser/in
Simone Hengartner Thurnheer
Referent/in:
Marcel MeierKressig
Projekteingabe:
13. Januar 2011
sozialpädagogische familienbegleitung, zivilrechtlicher kindesschutz, spf, kindeswohl, kindeswohlgefährdung
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