Publikation

Digitale Kluft zwischen älteren und jüngeren Arbeitnehmenden – ein kompetenzbedingtes oder sozial konstruiertes Phänomen der Arbeitskultur?

Zusammenfassung
Die digitale Transformation und der demografsche Wandel gehören zu den zentralen Herausforderungen der Arbeitskultur der Gegenwart. In diesem Kontext wird immer wieder von einem „digital divide“ gesprochen, einer Kluft, die sich zwischen jüngeren und älteren Arbeitnehmenden im Hinblick auf die Kompetenzen und Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) abzeichnet. In diesem Beitrag wird der Frage nach dem „digital divide“ in Unternehmen anhand von zwei empirischen Erhebungen nachgegangen: in Form einer Online-Befragung von 110 Arbeitnehmenden und einer Fokusgruppendiskussion von drei Führungskräften verschiedener Branchen. Die Ergebnisse zeigen dabei mit großer Deutlichkeit, dass in den Unternehmen altersbezogene Unterschiede im Umgang mit ICT im berufichen Kontext wahrgenommen werden. Auch Vorurteile hinsichtlich der ICT-Kompetenzen werden wahrgenommen, so dass ältere Arbeitnehmende im Hinblick auf digitale Transformation als weniger kompetent eingeschätzt werden. So könnte der „digital divide“ ein sozial konstruiertes Phänomen sein, welches durch eine aktive und diversitätsunterstützende Arbeitskultur überwunden werden könnte.

Autorenschaft:
Julia Reiner, Alexandra Cloots, Sabina Misoch, Sebastian Wörwag, 2020
Zeitschrift / Sammelband:
Arbeitskulturen im Wandel – Der Mensch in der New Work Culture
Ort / Verlag:
Springer Gabler
Seiten / Kapitel:
pp. 223 - 238
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