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Hören im Alter

Zusammenfassung
Altersschwerhörigkeit bedeutet ganz allgemein, dass sich mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit für eine Verschlechterung des Gehörs erhöht (Hesse et al., 2014). Durch Veränderungen der Innenohrstrukturen kommt es zu einer zunehmenden Hörverschlechterung (Fischer et al., 2016). Die Hörminderung im Alter betrifft dabei hauptsächlich die hohen Frequenzen, als Ursache werden primär (vgl. Schuhknecht, 1964) Schäden der Haarzellen des Innenohrs angesehen (Hesse et al., 2014). Hörminderung im Alter ist ein grosses Gesundheitsproblem der älteren Bevölkerungsgruppe und beeinträchtigt die Lebensqualität stark: die „Global Burden of Disease“ Studie der World Health Organisation (WHO, 2004) zeigt, dass Hörstörungen in Europa an fünfter Stelle der Erkrankungen stehen, welche die Lebensqualität am meisten beeinträchtigen. Mit der Zunahme der älteren Personen durch die demographische Entwicklung ist mit einer rasch ansteigenden Zahl von Fällen der altersbedingten Schwerhörigkeit in den nächsten Jahrzehnten zu rechnen. Die Konsequenzen der altersbedingten Schwerhörigkeit (u.a. reduzierte Umweltstimulationen, soziale Isolation bis hin zu depressiven Symptomen) könnten eine Verschlechterung kognitiver Funktionen begünstigen. Eine frühzeitige Intervention scheint vor dem Hintergrund des momentanen Wissenstands daher sehr wichtig. In der vorliegenden Übersicht werden aufgrund wissenschaftlicher Studien sowie MarktanalyseUmfragen in der Schweiz Daten zum Hörverlust im Alter, zur Hörgeräteversorgung und zu den Folgen einer Hörminderung dargestellt.

Author:
Sabina Misoch, Esther Ruf, Annemarie Schumacher, 2016
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