Forschungsprojekt

New Work – Gestaltung von Arbeitsportfolios

Die Gestaltung der späten Erwerbsphase bis zum Pensionierungsalter oder darüber hinaus zur Begegnung des Fachkräftemangels stellt Unternehmen vor Herausforderungen. Im Rahmen eines NRP-geförderten Projekts «4. Säule – Flexibilisierung der letzten Berufsphase 2014-2017» kommt die FHS St.Gallen zum Ergebnis, dass das Arbeitsmodell des Arbeitsportfolios zwar das grösste Aktivierungspotential hat, jedoch von Unternehmen und älteren Arbeitnehmenden weniger gewählt wird, da es zurzeit noch zu wenig gesicherte Erkenntnisse über Bedürfnisse und Vorbehalte zur inhaltlichen Ausgestaltung von Arbeitsportfolios und ihrer Rahmenbedingungen sowohl für die einzelne Person als auch für die Unternehmung hat.

Das von der FKI finanzierte Projekt möchte diesem Mangel begegnen und hat daher zum Ziel, im Rahmen einer Begleitevaluation zur Umsetzung des Arbeitsmodells «Arbeitsportfolio» Erkenntnisse zu generieren, welche individuellen und organisationalen Faktoren auf die Gestaltung des Arbeitsportfolios fördernd bzw. hemmend wirken. Im Anschluss an die Erhebung sollen die bereits bestehenden Massnahmen für ältere Arbeitnehmende und Unternehmen weiterentwickelt werden. Mittels einer branchen- und berufsübergreifenden Begleitevaluation soll insbesondere herausgearbeitet werden,

  • welches die geeigneten Arbeitsinhalte, die benötigten Kompetenzen und Rahmenbedingungen zur Umsetzung eines Arbeitsportfolios auf den Ebenen der älteren Arbeitnehmenden, der Führungskraft, der Organisation und der Branche sind.
  • welche Unterstützung zu welchem Zeitpunkt im Hinblick auf die Gestaltung eines internen/externen Arbeitsportfolios für die Zielgruppe 50+ sich als sinnvoll erweist.
  • welche Massnahmen zur Gestaltung förderlicher Rahmenbedingungen zur Anwendung eines Arbeitsportfolios führen.

Damit trägt das Projekt direkt zur Minderung des Fachkräftemangels und der Altersarbeitslosigkeit bei.

Projektziele im Überblick

Das Projekt verfolgt das Ziel, praxisnahe Erkenntnisse für die inhaltliche Ausgestaltung und Rahmenbedingungen des Arbeitsmodells «Arbeitsportfolio zu schaffen.

Damit werden insbesondere folgende Ziele verfolgt:

  • Ältere Arbeitnehmende in der späten Erwerbsphase werden vermehrt bis zum Pensionierungsalter oder darüber hinaus im Arbeitsmarkt integriert (Aktivierungspotenzial zur Vermeidung von Berufsaustritten / Frühpensionierungen sowie Aktivierungspotenzial über die ordentliche Pensionierung hinaus zu arbeiten).
  • Ältere Arbeitnehmende werden in umfassender Weise gefördert, damit diese mit den qualifikatorischen Entwicklungen am Arbeitsmarkt Schritt halten oder ihre Qualifikationen und damit beruflichen Möglichkeiten weiterentwickeln. Damit wird das aktuell diskutierte Qualifikationspostulat zur Vermeidung von Altersarbeitslosigkeit substanziell auf die Bedürfnisse eines flexiblen Arbeitsmarktes hin konkretisiert.
  • Unternehmen können ihre Arbeitgeberattraktivität steigern und dem Fachkräftemangel wirkungsvoll begegnen, Flexibilisierungsvorteile im Bereich der work-ability ihrer Mitarbeitenden ausschöpfen und damit Wettbewerbsvorteile am Markt trotz Fachkräftemangel halten.
  • Auf gesamtgesellschaftlicher Ebene werden Massnahmen gegen Altersdiskriminierung, gegen Altersarbeitslosigkeit sowie für eine altersunabhängige Personalpolitik entwickelt.

Projektbericht

Laufzeit: 01.01.2014 - 31.12.2017

Projektfinanzierung:

Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO