Das Buch "Frauenkarrieren" von Autorinnen des IOL – Institut für Organisation und Leadership wirft einen kritischen Blick auf die Karrierehindernisse, mit denen Frauen in der Arbeitswelt konfrontiert werden. Besonders das Auswahlverfahren von Unternehmen gerät dabei in den Fokus. Autorin Sibylle Olbert-Bock, die zugleich Leiterin des Kompetenzzentrums Leadership & HR des IOL ist, betont die Notwendigkeit, objektive Kriterien für die Auswahl von Kandidatinnen und Kandidaten zu etablieren.
Oftmals, so Sibylle Olbert-Bock, beeinflussen subjektive Wahrnehmungen von Vorgesetzten die Entscheidungsprozesse, was den beruflichen Aufstieg von Frauen erschwert. Sie plädiert dafür, dass Geschlecht nicht als Bestandteil eines Anforderungsprofils dienen sollte. Stattdessen sollten Unternehmen geeignete Arbeitsplätze und Karrierewege für Frauen schaffen.
Ein zentraler Punkt in ihrem Standpunkt ist die Anerkennung der Tatsache, dass der Berufsweg von Frauen oft anders verläuft als der von Männern. Ein dauerhaftes 100-Prozent-Pensum und das traditionelle Bild eines Karriereschritts passen nicht immer zu den individuellen Bedürfnissen von Frauen. Hierbei betont sie, dass die Geburt eines Kindes nach wie vor eine immense Herausforderung für die berufliche Entwicklung von Frauen darstellt.
"Frauen sind nach wie vor diskriminiert, wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht. In unserer Untersuchung berichten viele Frauen, dass sie nach der Geburt ihrer Kinder beruflich kaum mehr vorankommen," so Sibylle Olbert-Bock.