Datenbasierte Geschäftsmodelle für etablierte Unternehmen

 

Daten und künstliche Intelligenz stellen einen der bedeutendsten technolo­gischen Umbrüche der letzten Jahrzehnte dar. Was bedeutet diese Entwicklung für die Geschäftsmodelle von etablierten Unternehmen? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Beitrag von Prof. Dr. Rigo Tietz im KMU-Magazin.

 

Rigo Tietz und das Kompetenzzentrum für Strategisches Management des Instituts für Strategie und Marketing beschäftigen sich seit vielen Jahren mit der Frage, welchen Einfluss neue Technologien auf das Geschäftsmodell von Unternehmen haben.

Daten sind für viele Unternehmen eine Schlüsselressource

Daten sind in der heutigen Zeit ein wichtiger Faktor für den Erfolg von Unternehmen. Dies gilt nicht nur für die grossen Technologieunternehmen wie Google, Amazon & Co., sondern auch für viele kleine und mittlere Unternehmen. In der Praxis gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Geschäftsmodellen, die auf Daten als zentrale Ressource oder elementarer Bestandteil des Leistungsangebotes basieren. Der Beitrag zeigt unterschiedliche Muster und Archetypen aus der Literatur auf, wie Unternehmen Daten nutzen können.

Bei «Data Users» (Datennutzer) handelt es sich um Unternehmen, die Daten nutzen, um Entscheidungen zu optimieren oder Produkte und Dienstleistungen zu verbessern. Eine Bank kann beispielsweise Daten nutzen, um bessere Bonitätsprüfungen durchzuführen. Der Typ «Data Suppliers» (Datenlieferan­ten) beschreibt Unternehmen, die Daten oder Analysen anderen Unternehmen als Dienstleistung zur Verfügung stellen. Ein Datenbroker kann beispielsweise Adressdaten anderen Unternehmen zur Durchführung von Marketingmassnahmen anbieten. Die «Data Facilitators» (Datenbefähiger) ermöglichen es anderen Unternehmen, Daten zu nutzen und Analysen durchzuführen, indem sie Infrastruktur und Tools oder weitere Supportleistungen bereitstellen. Ein Softwareunternehmen kann Applikationen für die Analyse oder Visualisierung von Daten zur Verfügung stellen.

Muster und Archetypen helfen bei der Orientierung

Die Nutzung von Daten wird in Zukunft für viele Unternehmen an Bedeutung gewinnen und kann zu Veränderungen des Geschäftsmodells führen. Muster und Archetypen zeigen die grundsätzlichen Eigenschaften und Strukturen unterschiedlicher Geschäftsmodelle auf und tragen dazu bei, das Verständnis zu erhöhen. Dies erleichtert es Unternehmen, die grundsätzliche Relevanz und Rolle von Daten für das eigene Geschäftsmodell zu erkennen und etwaige Ansatzpunkte für die zukünftige Weiterentwicklung zu bestimmen.

Den Originalbeitrag aus dem KMU-Magazin (verfasst zusammen mit Prof. Dr. Wilfried Lux und Fabian Rudin) können Sie hier abrufen.

Sie möchten sich weiterbilden und verstehen, welchen Einfluss neue Technologien auf Ihr aktuelles Geschäftsumfeld haben? Sie möchten wissen, wie Sie innovative und zukunftsfähige Geschäftsmodelle entwickeln?

Prof. Dr. Rigo Tietz
ISM Institut für Strategie und Marketing
+41 58 257 13 78
rigo.tietz@ost.ch

Zum Profil 

 

Rigo Tietz ist Professor für Strategisches Management am Institut für Strategie und Marketing und Leiter des Kompetenzzentrums Strategie und Management. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Geschäftsmodelle, Geschäftsmodellinnovationen und Wettbewerbsstrategie. Zuvor war er als Projektgeschäftsführer einer Gründungsinitative in Dresden, Vorstandsmitglied einer überregionalen Marketingagentur in Stuttgart sowie Gründer und Inhaber des eigenen Start-up-Unternehmens in Karlsruhe tätig. Rigo Tietz hat im Bereich Strategic Entrepreneurship über Spin-off-Ausgründungen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen promoviert.