SPF Institut für SolartechnikWissenschaftliche Mitarbeiterin SPF
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Sauberes Wasser, eine zuverlässige Stromversorgung und Kühlsysteme für Medikamente und Impfstoffe sind in vielen ländlichen Spitälern Afrikas keine Selbstverständlichkeit. Um auch in abgelegenen Regionen eine bessere Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, unterstützt die EU das Projekt SophiA, das auf modulare Container setzt, die mit Sonnenenergie Trinkwasser, Wärme, Kälte und Strom produzieren. Das SPF Institut für Solartechnik ist im internationalen Team für die gesamte Solartechnik, die Lebenszyklusanalyse sowie das Energiemanagement und Ansteuerung der Subsysteme verantwortlich.
Die saisonale Speicherung von Wärme in 100 % solarthermisch beheizten Ein- oder Mehrfamilienhäusern wurde in der Schweiz bereits mehrfach umgesetzt. Aktuell wird in Benzenschwil (AG/CH) das erste MFH mit saisonalem Wärmespeicher gebaut, welches an Stelle von solarthermischen Kollektoren eine Kombination von PV und Wärmepumpe verwendet. In diesem Projekt werden Konzepte mit einer 100% solarthermischen, einer solar elektrischen und einer kombinierten Wärmeversorgung miteinander verglichen, wobei der ganze Lebenszyklus (LCA) der verschiedenen Systeme betrachtet wird.
Im Projekt HpCosy werden die Grundlagen für ein dezentrales Sole-Wasser Wärmepumpensystem für Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern entwickelt. Dieses "Comfort System" beinhaltet die Funktionen Heizen, Kühlen und Warmwasser, wobei letztere wahlweise abhängig von der Verfügbarkeit von PV-Strom als Einzelanlage oder im Schwarm (Zusammenschluss zum Eigenverbrauch) geregelt werden kann.
Das Projekt wird im Auftrag des Bundesamtes für Energie und in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern aus Industrie und Forschung durchgeführt.
Vollständig solar beheizte Ein- und Mehrfamilienhäuser sind technisch bereits heute realisierbar. Die dafür nötige saisonale Speicherung von Wärme ist mit entsprechenden Investitionskosten und einem erheblichen Bedarf an Wärmespeichervolumen und Raumbedarf verbunden. In diesem Projekt wird analysiert, inwiefern Kosten und Bedarf an Speichervolumen, durch eine Kombination von Solarthermie mit einem photovoltaisch angetriebenen Wärmepumpe-System, gesenkt werden können. Dazu wird ein bestehendes Mehrfamilienhaus vermessen und analysiert, und es werden neue, innovative Konzepte simuliert und optimiert. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern (HSLU) und der Jenni Energietechnik AG durchgeführt.