In privaten Haushalten wird ca. 80% der gesamten Energie als Niedertemperaturwärme für Heizung und Warmwasser eingesetzt. Diese Wärme kann sehr effizient über erneuerbare Energie bereitgestellt werden, aber derzeit werden immer noch rund 60% der Gebäude fossil beheizt. Daher wird der Gebäudepark auch als «schlafender Riese» für den Klimaschutz bezeichnet und es werden dringend Fachkräfte und Ingenieure gesucht, die diese fossilen Heizsysteme durch erneuerbare ersetzen können, vor allem durch Wärmepumpen, aber auch durch Holz, Solarthermie und Wärmeverbünde. Das Bundesamt für Energie geht von 30'000 Heizungen pro Jahr aus, die im nächsten Jahrzehnt ersetzt werden müssen, und hat daher die Bildungsoffensive Gebäudetechnik lanciert. Durch eine Transformation des Gebäudeparks auf heimische erneuerbare Energie kann ebenfalls eine wesentliche Energieeinsparung und dadurch auch Stabilisierung der Energiepreise und Versorgungssicherheit erreicht werden.
Es bieten sich daher fantastische Arbeitsmarktchancen für junge Ingenieurinnen und Ingenieure an der Schnittstelle von Gebäudetechnik und erneuerbaren Energien, um die Energiewende in der Schweiz umzusetzen. Dabei geht es jedoch nicht nur um einen einfachen Wärmeerzeugerersatz, vielmehr müssen abgestimmte Gesamtkonzepte aus Gebäudehülle und –technik entwickelt werden, die die individuellen Gegebenheiten berücksichtigen, insbesondere für grössere Gebäude oder Gruppen von Gebäuden, die in Arealkonzepte integriert werden können, so dass die Fachexpertise aus verschiedenen Disziplinen gefragt ist. Durch den grossen Sanierungsbedarf im Schweizer Gebäudepark wird diese Mammutaufgabe noch für das nächste Jahrzehnt und darüber hinaus ein faszinierendes Arbeitsgebiet darstellen. Mit einem Studium der erneuerbaren Energien und Gebäudetechnik an der OST in Rapperswil sind Sie bestens auf die inspirierenden Aufgaben der Energiewende vorbereitet.