PlaTec – Elektrische Methoden zur Abgasbehandlung

Bei vielen industriellen Produktionsprozessen entsteht Abluft, die mit flüchtigen Kohlenwasserstoff-Verbindungen belastet ist, sogenannten VOCs (volatile organic compounds). Allein um die vielen internationalen gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen, müssen diese Schadstoffe so weit neutralisiert werden, dass die Abluft den jeweiligen Umwelt- und Gesundheitsrichtlinien entspricht. Bisher ist in der Industrie Standard, dass Abfälle verbrannt werden. Dabei kommen noch immer hauptsächlich thermische Oxidationsanlagen zur Anwendung in denen die Schadstoffe mit fossilem Erdgas bei 800°C verbrannt werden. Dieser sehr energieintensive Prozess ist aus Kosten- und Umweltgründen zunehmend problematisch, denn es werden Unmengen an zusätzlichem und klimaschädlichen CO₂ produziert.

Die Verwendung vollelektrischer Methoden wie Plasmaoxidation, Elektrofilter, Nass-Absorption oder Photooxidation haben demgegenüber wesentliche Vorteile: Sie verbrauchen deutlich weniger Energie, sind sauber, sicher, platzsparend und der Wartungsaufwand ist sehr gering. Obwohl die Technologien schon teilweise industrielle Reife besitzen, entstehen dennoch Herausforderungen wie die effiziente Dimensionierung, Art der Behandlung, Anzahl der Komponenten etc. Denn die Herausforderungen sind sehr unterschiedlich, je nachdem ob Lebensmittel, Pharmazeutika oder Chemikalien in einer Anlage hergestellt werden. Manche Abgase sind zudem sehr heiß oder hochangereichert.

Das Ziel der strategischen Partnerschaft ist es mit gemeinsamen Ressourcen bessere und effizientere voll-elektrische Abluftlösungen anzubieten. Am UMTEC wurde hierfür die entsprechende Infrastruktur geschaffen, um Prozesse zu simulieren und Gase, Flüssigkeiten oder Feststoffe nach Standardprotokollen oder fortgeschrittenen Methoden zu analysieren. Selbstverständlich in industrieähnlichen Massstäben.