Optimierung von Produktausläufen bei Leica Geosystems

Ziel dieses Projektes war es, die Kosten von Produktausläufen zu reduzieren. Mit der Produktion von qualitativ hochwertigen optischen Messinstrumenten agiert Leica Geosystems im Bereich der Investitionsgüter. In diesem Umfeld können Produktauslaufkosten für eine Produktfamilie schnell mehrere hunderttausend Franken umfassen. Da die noch zu produzierenden Stückzahlen der auslaufenden Produkte nicht genau festgelegt sind, sondern innerhalb gewisser zulässiger Intervalle frei gewählt werden können, entsteht ein Optimierungsproblem mit Entscheidungsspielraum. Innerhalb dieses Spielraums kann mit Hilfe eines mathematischen Modells die kostengünstigste Lösung ermittelt werden, welche die sogenannten 'Verschrottungskosten' minimiert. Die Innovation des Projektes liegt dabei nicht im mathematischen Modell, welches die günstigste Lösung findet, sondern im verfolgten Ansatz, die kollaborative Entscheidungsfindung in Gremien zu unterstützen. Zu diesem Zweck hat das IMS für Leica Geosystems eine Software entwickelt, die neben dem mathematischen Modell auch ein Vorwärts-Simulator enthält. Das Tool erlaubt es dem Entscheidungsgremium aus Produktmanagement/Marketing/Sales, erst die kostenoptimale Lösung zu ermitteln. Basierend auf dieser Grundlage werden dann verschiedene Auslauf-Szenarien entwickelt, welche die aktuellen Bedürfnisse und produktspezifisches Expertenwissen am besten berücksichtigen. So ist ein Werkzeug entstanden, welches für die Anwender nicht nur als reine Blackbox operiert, sondern die ideale Kombination von maschineller Rechenpower mit menschlichen Fähigkeiten und situationsspezifischem Wissen kombiniert.