Fuss auf Sensor mit leuchtenden Pfeilen, eine Element des Demenz-Exergames

Forschungsprojekt

Exergaming für bessere Lebensqualität bei Dementia

Die körperliche Aktivität von Patient*innen mit einer neurodegenerativen Erkrankung, die in eine Langzeitpflegeeinrichtung aufgenommen werden, nimmt kontinuierlich ab.

Wie wirkt sich ein motor-kognitives Training auf ihre physischen Aktivitäten und ihren Schlaf aus?

Dieser Frage - und der Suche nach möglichen Lösungen - ist ein wissenschaftliches Team an der OST nachgegangen.

Hintergrund

Bislang gibt es keine Möglichkeit, neurodegenerative Erkrankungen so zu behandeln, dass die Patieninnen und Patienten geheilt werden oder der Fortschritt der Krankheit aufgehalten wird.

Neurodegenerative Erkrankungen sind Krankheiten, die mit dem Untergang von Nervenzellen verbunden sind. Dadurch wird die Funktion bestimmter Hirnareale oder Nervenbahnen eingeschränkt. Die bekanntesten Beispiele für neurodegenerative Erkrankungen sind:

  1. Multiple Sklerose
  2. Alzheimer-Krankheit
  3. Parkinson-Krankheit

Ein wirksamer Schutz gegen Hirnatrophie (allmählichen Verlust von Hirnmasse) und kognitiven Abbau sind Änderungen des Lebensstils (zur Erhöhung der körperlichen Aktivität) und/oder Reduktion vaskulärer Risikofaktoren. 

Oft ist es eine Herausforderung, Patient*innen mit einer neurodegenerativen Erkrankung in Langzeitpflegeeinrichtungen dazu zu bringen, körperlich aktiv zu sein. Wesentliche Barrieren sind dabei Verhaltenssymptome wie Unruhe und Passivität sowie Desorientierung und vermindertes Interesse. Für ältere Menschen vielversprechend sind sowohl Tanzen als auch aktive Videospiele (Exergames). Diese Tätigkeiten verbinden die Bewegung mit Feedback zur Leistung, Spass, Entspannung und sozialem Kontakt. Bisher fehlen Studien darüber, wie sich ein Exergame-Training auf die körperliche Aktivität und den Schlaf von Betroffenen auswirkt.

Das Ziel des Forschungsvorhabens ist es daher, ein Exergame-Training während 12 Wochen durchzuführen. Es wird dabei untersucht, ob das Training einen Vorteil in Bezug auf die körperliche Aktivität und den Schlaf gegenüber Musik hören zeigt.

Dies leistet ein Exergame bei Patient*innen mit einer leichten bis mittelschweren Demenz:

  • Verbessern der kognitiven Leistungsfähigkeit, wie sprachliche Gewandtheit, logisches Gedächtnis und verzögertes Erinnern
  • Verbessern der Gehgeschwindigkeit so wie ihre Schritt-Reaktionszeit

 

Methode

Dieses Projekt wird als randomisiert kontrollierte Pilotstudie durchgeführt. Ziel ist es, zu untersuchen, wie sich die Exergaming gegenüber Musikhören auf die körperliche Aktivität und den Schlaf von Personen mit neurodegenerativen Erkrankungen auswirkt. Die Untersuchung erfolgt unabhängig von Störfaktoren.

Die Aktivitäten werden während 14 Tagen mittels Bewegungssensoren aufgezeichnet, welche die Patient*innen am Arm tragen. Diese Sensoren übertragen auch Daten, welche Aufschluss über die Schlafqualität liefern. In einem nächsten Schritt sollen diese Aufzeichnungen kontaktlos erfolgen. Die würde die Zuverlässigkeit der Datenerhebung weiter verbessern, denn es kommt immer wieder vor, dass die Patient*innen den Sensor nachts ablegen.

Laufzeit: 09.01.2024 - 31.01.2027

Projektfinanzierung:

Kooperation:

Monitor mit Kreisen und Punkten (Elemente eines Exergames zum Trainieren von kognitiven Leistungen)
Monitor mit Kreisen und Punkten (Elemente eines Exergames zum Trainieren von kognitiven Leistungen)
Fuss mit leuchtendem Pfeil (Element des Exergame zur Behandlung von Dementia)
Schritt für Schritt zur Verbesserung der kognitiven Leistungen
Arm mit Bewegungstracker in Form einer Uhr
Wichtiges Element in der Studie: Bewegungstracker in Form einer Uhr
Zwei Hände auf einem Metallgeländer (Trainingsgerät Exergame in der Therapie von Dementia)