Wie Technik Menschen mit Demenz unterstützen kann

14.11.2024

Der 10. St.Galler Demenz-Kongress veranstaltet durch die OST – Ostschweizer Fachhochschule und die Olma Messen St.Gallen AG widmete sich der Aufgabe innovative Ideen zu entwickeln, die durch Empathie und Technologie die Lebenswelt von Menschen mit Demenz bereichern können.

10. St.Galler Demenz-Kongress
«Was braucht der Mensch? Leben mit Demenz in einer technisierten Welt» war das Thema des 10. St.Galler Demenz-Kongresses.

Der Einsatz von Technik in der Pflege

Die Technisierung und Digitalisierung machen auch vor der Pflege nicht halt. In diesem Gebiet ist es jedoch besonders zentral, die menschliche Wärme und Nähe nicht zu verlieren. Daher ist es für die Pflegewissenschaft wichtig, herauszufinden, welche spezifischen Bedürfnisse Menschen mit Demenz im Umgang mit Technologie haben. Aus diesem Grund werden Nutzende im Entwicklungsprozess von neuen technischen Lösungen einbezogen.

Sozialroboter: Technik mit sozialer Komponente

Ein sozial intelligenter Roboter ist in der Lage, auf persönliche Weise durch Kommunikation und Integration in Beziehung zu treten. Studien zeigen, dass Menschen mit Sozialrobotern oftmals offener über ihre physischen und psychischen Probleme sprechen. Zudem können sie das Gefühl erhalten, nicht allein zu sein.

Das «wachsame Auge» der Technik

Ein entscheidender Vorteil von technischen Systemen ist, dass sie Patientinnen und Patienten kontinuierlich überwachen können. Bett-Exit-Informationssysteme beispielsweise registrieren Bewegungen am Bettrand oder das Verlassen des Bettes. Die Systeme informieren Pflegefachpersonen, damit sie sofort handeln können. Solche Technologiesysteme tragen dazu bei, freiheitseinschränkende Massnahmen zu reduzieren.

Eine Demenz frühzeitig erkennen

Auch die Diagnostik von Demenz wird inzwischen immer stärker durch Technologie optimiert. Moderne Analyseverfahren erlauben es heutzutage, MRI-Aufnahmen quantitativ auszuwerten und das Volumen des Gehirns und seiner Substrukturen automatisch zu bestimmen.

Angehörige auf dem Laufenden halten

Die «You+Care»-App wurde entwickelt, um betreuende Personen mit den relevanten Informationen für die Pflege von Demenzkranken zu versorgen. Eine Besonderheit der App ist die individuell abgestimmte Anwendung je nach Ressourcen, Situation und Informationsstand der Betreuenden. So erhalten pflegende Angehörige das Gefühl, mit ihren Anliegen gehört und verstanden zu werden.
 

Der Demenz-Kongress

Der 10. Demenz-Kongress fand am 13. November 2024 statt. Insgesamt fanden vier Keynotes, neun Referate und zwei Workshops statt. Dass ein Kongress zu diesem spezifischen Thema fest etabliert ist, zeigt deutlich wie hoch die Relevanz in unserer Gesellschaft ist. Der 11. St.Galler Demenz-Kongress findet am 12. November 2025 statt.