Was ist eigentlich Social Business?
Beni Rohrbach, Leiter des Social Entrepreneurship Netzwerks Schweiz (SENS), gab einführend einen Einblick, was Social Enterprises eigentlich sind. Es sind Unternehmen, die zwar das Lösen gesellschaftlicher Probleme zum Ziel haben, aber gleichzeitig nachhaltig wirtschaften müssen. Trotz hohem Wachstumspotential stehen Social Enterprises oft vor finanziellen Herausforderungen. Statistisch gesehen werden rund 90 Prozent auf der Basis von Eigenkapital der Gründerinnen und Gründern oder Schulden aufgebaut. Deswegen sei es heute das Ziel solcher Unternehmen, Investoren zu finden, bei denen der Fokus ebenfalls mehr auf dem gesellschaftlichen Nutzen als der Gewinnmaximierung liegt.
Die wirtschaftliche Realität sozialer Institutionen
Im Folgenden gaben Nicola Vitali, Geschäftsführer der Stiftung Arwole, Benjamin Krähenmann von Crowd Container sowie Julius van Sambeck von Ethius Invest Einblick in die Herausforderungen und Lösungen ihrer Unternehmen.
Stiftung Arwole
Die Stiftung erzielt mit dem Verkauf von Eigenprodukten keinen Gewinn und ist daher auf die Beiträge von Bund und Kanton angewiesen. In erster Linie strebt die Stiftung das Schaffen von Arbeitsplätzen für Menschen mit Beeinträchtigungen an. Die vielseitige Arbeit an den Produkten und deren Verkauf fördert das Engagement und die Identifikation der 145 Mitarbeitenden.
Crowd Container
Das Unternehmen vertreibt Lebensmittel aus regenerativer Landwirtschaft und pflegt dabei enge Beziehungen zu den Produzenten, die für ihre Produkte faire und transparente Preise erhalten. Weil bei jedem Produkt transparent dargestellt werde, wie viel Geld an die Landwirte und Produzenten gehe («bis zu dreimal mehr als üblich») und wie viel für Transport, Beschaffung und Vertrieb benötigt werden, sei die Bereitschaft da, auch etwas höhere Preise als im klassischen Detailhandel zu bezahlen.
Ethius Invest
Durch ein Investitionsmodell mit Spendenelementen lassen sich Finanzprodukte für ethisch-nachhaltiges Investieren nutzen. Betont wurde die Notwendigkeit, über traditionelle Finanzierungen hinauszudenken und nachhaltigen Projekten den Zugang zu Kapital zu erleichtern.