Innovationstagung der OST feiert 20-jähriges Jubiläum

07.11.2024

«Social Business», also das unternehmerische Engagement für gesellschaftliche und ökologische Verbesserungen, war der Fokus.

Ehrung Alex Simeon an der Innovationstagung
Alex Simeon, heute Leiter des Rektoratsstabs der OST, wurde dafür geehrt, dass er seit 2004 die Innovationstagung der OST organisiert und moderiert.
Innovationstagung Social Business der OST
Über die letzten 20 Jahre hinweg zog die Innovationstagung der OST insgesamt mehr als 4500 Besucherinnen und Besucher an.

Was ist eigentlich Social Business?

Beni Rohrbach, Leiter des Social Entrepreneurship Netzwerks Schweiz (SENS), gab einführend einen Einblick, was Social Enterprises eigentlich sind. Es sind Unternehmen, die zwar das Lösen gesellschaftlicher Probleme zum Ziel haben, aber gleichzeitig nachhaltig wirtschaften müssen. Trotz hohem Wachstumspotential stehen Social Enterprises oft vor finanziellen Herausforderungen. Statistisch gesehen werden rund 90 Prozent auf der Basis von Eigenkapital der Gründerinnen und Gründern oder Schulden aufgebaut. Deswegen sei es heute das Ziel solcher Unternehmen, Investoren zu finden, bei denen der Fokus ebenfalls mehr auf dem gesellschaftlichen Nutzen als der Gewinnmaximierung liegt.
 

Die wirtschaftliche Realität sozialer Institutionen

Im Folgenden gaben Nicola Vitali, Geschäftsführer der Stiftung Arwole, Benjamin Krähenmann von Crowd Container sowie Julius van Sambeck von Ethius Invest Einblick in die Herausforderungen und Lösungen ihrer Unternehmen.

Stiftung Arwole

Die Stiftung erzielt mit dem Verkauf von Eigenprodukten keinen Gewinn und ist daher auf die Beiträge von Bund und Kanton angewiesen. In erster Linie strebt die Stiftung das Schaffen von Arbeitsplätzen für Menschen mit Beeinträchtigungen an. Die vielseitige Arbeit an den Produkten und deren Verkauf fördert das Engagement und die Identifikation der 145 Mitarbeitenden.

Crowd Container

Das Unternehmen vertreibt Lebensmittel aus regenerativer Landwirtschaft und pflegt dabei enge Beziehungen zu den Produzenten, die für ihre Produkte faire und transparente Preise erhalten. Weil bei jedem Produkt transparent dargestellt werde, wie viel Geld an die Landwirte und Produzenten gehe («bis zu dreimal mehr als üblich») und wie viel für Transport, Beschaffung und Vertrieb benötigt werden, sei die Bereitschaft da, auch etwas höhere Preise als im klassischen Detailhandel zu bezahlen.

Ethius Invest

Durch ein Investitionsmodell mit Spendenelementen lassen sich Finanzprodukte für ethisch-nachhaltiges Investieren nutzen. Betont wurde die Notwendigkeit, über traditionelle Finanzierungen hinauszudenken und nachhaltigen Projekten den Zugang zu Kapital zu erleichtern.