Am 25. März 2024 hielt Dr. Richard Stallman, eine Schlüsselfigur der Freie-Software-Bewegung, an der OST – Ostschweizer Fachhochschule eine Gastvorlesung. Vor rund 200 Teilnehmenden sprach er über die Bedeutung der Freiheit in der Softwarewelt und betonte, dass wahre Freiheit bedeutet, die Kontrolle über eigene Computer zu behalten. «Heutige Computer sind so konzipiert, dass fast jeder sie ändern kann, ausser der Nutzende selbst», sagte Stallman und betonte, dass freie Software es den Nutzern ermöglichen muss, Programme zu studieren, zu verändern und weiterzuverbreiten.
Stallman unterstrich, dass freie Software nicht mit Open-Source verwechselt werden sollte. Sie ist vielmehr die Basis für Autonomie und Zusammenarbeit der Nutzer. «Frei bedeutet nicht kostenlos, sondern dass Software nicht ausschließlich von den herausgebenden Firmen kontrolliert werden darf», erklärte er.
Ein weiteres Thema war die Dominanz proprietärer Software, die Nutzern keinen Zugriff auf den Quellcode gibt und Änderungen verbietet. Stallman kritisierte diese Machtverhältnisse, die Nutzungsrechte einschränken und Überwachung ermöglichen. Er betonte, dass freie Software in einer digitalen Welt als Menschenrecht gelten sollte.
Die Vorlesung mündete in eine lebhafte Diskussion. Teilnehmende fragten nach der praktischen Umsetzbarkeit freier Software und deren gesellschaftlichen Auswirkungen. Stallman rief das Publikum dazu auf, sich aktiv für die Freiheit der Software einzusetzen, um die Kontrolle über ihre digitalen Werkzeuge zu behalten.
Die Veranstaltung, organisiert vom Studiengang Informatik der OST, bot Studierenden und Lehrenden die Gelegenheit, direkt mit einem Pionier der Freie-Software-Bewegung in Kontakt zu treten.