Industrie 4.0

In der bisherigen Debatte um die «Industrie 4.0» standen bislang technologische Visionen der Digitalisierung, wie Automatisierung, Rationalisierung oder die Optimierung von Arbeitsprozessen, aber auch Schreckensvisionen wie Roboterisierung, Dequalifizierung sowie Massenarbeitslosigkeit im Vordergrund. Eigentlich eine schöne Utopie: Maschinen können die Arbeit für Menschen erledigen. Statt Maschinen für Menschen arbeiten zu lassen, stehen Menschen den beschleunigten Arbeitsprozessen derzeit fremd gegenüber. Die abhängig Beschäftigten müssen ihr materielles Überleben vielmehr durch die Gegenleistung einer individuellen Flexibilität in Bezug auf Arbeitsplatz und -zeit sichern, damit sie jeder Zeit an x-beliebigen Orten in der «Rund-um-die- Uhr-Ökonomie» eingesetzt werden können. Als Folge dessen treten in den Industrieländern Erscheinungen auf wie psychische Probleme, Stress- und Burnout-Syndrome, das Gefühl von Zeitdruck, des Gehetztseins.

Die Frage nach der Gestaltung guter bzw. gelingender Arbeits- und Lebensbedingungen wurde in dieser Debatte bisher vernachlässigt. Wenn auch unklar ist, welche Entwicklung die «Industrie 4.0» nehmen wird, ist ein Aspekt offensichtlich: Die bisherigen technologischen Revolutionen haben nicht nur dazu geführt Arbeitsprozesse effektiver zu gestalten, sondern sie haben auch immer die Lebensweisen revolutioniert.

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