CAS Krisenintervention

In der schnelllebigen Zeit und zunehmend komplexen Gesellschaft wird für das Individuum die Konfrontation mit Krisenerscheinungen und -erfahrungen immer wahrscheinlicher. Im Gegensatz zur langfristig angelegten Psychotherapie fokussiert die Krisenintervention auf das belastende «Hier und Jetzt» und versucht, durch geeignete Interventionen zu stabilisieren und zu entlasten. Der CAS Krisenintervention vermittelt fundiertes Wissen dazu.

Die Erfahrung, dass im Krisenfall persönliche, familiäre und lokale Netzwerke häufig nicht mehr tragfähig sind, um Krisen adäquat bewältigen zu können, führt zur Notwendigkeit, dass vermehrt gesellschaftliche Kräfte kompensatorisch tätig werden müssen. Diesen Erfordernissen trägt der Zertifikatskurs (CAS) Krisenintervention Rechnung. 

Er befähigt Sie als potenzielle Krisenberaterinnen oder Krisenberater dazu, Menschen in individuellen Krisen professionell zu begleiten, eine Unterstützung zur Wiedergewinnung von persönlicher Handlungsfähigkeit zu bieten und durch entlastende und stützende Massnahmen zur Stabilisierung der Lebensumstände beizutragen.

«Dank dieser Weiterbildung habe ich meinen eigenen Beratungsstil gefunden und meine Kompetenzen erweitert. Die Techniken, die ich kennengelernt habe, helfen mir bei meiner Tätigkeit als Hebamme sehr.»

Nathalie Thöny-Hofer, Absolventin

Auf einen Blick

Abschluss

Certificate of Advanced Studies CAS in Krisenintervention (20 ECTS-Punkte)

Schwerpunkte

  • Grundlagen der Krisenintervention
  • Spezielle Aspekte der Krisendiagnostik und Krisenintervention
  • Beratungskompetenz in der Krisenintervention
  • Personale Kompetenz und Ressourcenorientierung

Nutzen

Dieser Kurs vermittelt Wissen zur Entstehung und Dynamik von Krisen sowie fundierte Kompetenzen zu Interventionstechniken, die den Betroffenen bei der Bewältigung aktueller Schwierigkeiten helfen.  

Dauer

24 Präsenztage, berufsbegleitend während 10 Monaten
(Anzahl Präsenztage variiert je nach Lehr- und Lernform. Verbindlich ist der aktuelle Terminplan.)

Kosten

Kosten Total: EUR 5300.–*, inkl. Unterlagen, Leistungsnachweisen und Zertifikat (Preisänderungen vorbehalten)

*Es gilt der aktuelle Wechselkurs.

Zulassung

Anerkannter Tertiärabschluss, mehrjährige qualifizierte Berufserfahrung, Tätigkeit in einem entsprechenden Arbeitsfeld

Durchführungsort

Schloss Hofen, Zentrum für Wissenschaft und Weiterbildung des Landes Vorarlberg und der FH Vorarlberg (A)

Nächste Durchführung

Näster Start geplant im Herbst 2025

Hinweis

Dieser Zertifikatskurs (CAS) kann als in sich geschlossene Weiterbildung oder als Teil des MAS Psychosoziale Beratung bzw. MSc (CE) Psychosoziale Beratung absolviert werden.

 

Partner

Schloss Hofen
Zentrum für Wissenschaft und Weiterbildung in 6911 Lochau (Österreich)

Der Zertifikatskurs umfasst folgende Themenschwerpunkte:

Grundlagen der Krisenintervention

  • Krisentheorie – Krisenkonzepte – Krisendynamik
  • Psychosomatische Aspekte der Krise – Notfallmedizin
  • Traumatische Krisen, Selbstverletzung, Gewalt und Tötung

Spezielle Aspekte der Krisendiagnostik und Krisenintervention

  • Krise und Diagnostik I – Psychotraumatologie
  • Krise und Diagnostik II – Psychosoziale Krisen
  • Krise und Diagnostik III – Krisen im Kindes- und Jugendalter

Beratungskompetenz in der Krisenintervention

  • Beziehungsgestaltung in der Krisenintervention I – Rapport-Strategien
  • Beziehungsgestaltung in der Krisenintervention II – Methoden der systemischen Krisenbegleitung
  • Supervision
  • Institutionelle Krisen – Krisen in Helfersystemen
  • Krisenmanagement und Netzwerkarbeit/Debriefing

Personale Kompetenz und Ressourcenorientierung

  • Emotionale Belastungen, maladaptive Copingstrategien und Selfcare
  • Integration und Abschluss (inkl. Abschlussarbeit)

Dieser Kurs schliesst mit mindestens einem Leistungsnachweis ab.

Zielgruppe

Der Kurs richtet sich an Fachpersonen aus unterschiedlichen psychosozialen Arbeitsfeldern. Zum Beispiel aus der Sozialen Arbeit, Sozialpädagogik, Sozialassistenz, Pflege, Psychologie oder Psychotherapie. Es sind auf jeden Fall Personen, die sich im Bereich der Krisenintervention und Begleitung von traumatisierten Menschen gezielt weiterbilden möchten.

Zulassung

Zugelassen sind Personen

  • mit anerkanntem Tertiärabschluss (Universität, Fachhochschule, Höhere Fachschule oder vergleichbarer Abschluss)
  • mit qualifizierter Berufserfahrung, mindestens zwei Jahre nach Abschluss der Ausbildung
  • mit einer Tätigkeit in einem Arbeitsfeld, in dem sie das Gelernte umsetzen können (Prinzip der Transferorientierung)

Bewerberinnen und Bewerber, die über vergleichbare Abschlüsse und entsprechende Berufserfahrung verfügen, können auf Basis einer individuellen Prüfung des Dossiers aufgenommen werden.

In diesem CAS erlangen Sie folgende Kompetenzen:

  • Sie verfügen über vertiefte Kenntnisse bezüglich Theorien, Konzepte und Methoden zur Entstehung und Erklärung von menschlichen Krisen;
  • Sie können dieses Wissen und das methodische Repertoire zum Beziehungsaufbau und zur Settinggestaltung im Rahmen von Kriseninterventionen erfolgreich anwenden;
  • Sie besitzen fundierte Kenntnisse über die Anwendungsmöglichkeiten systemischer Interventionstechniken und erfolgreicher Copingstrategien;
  • Sie verfügen über grundlegende Kompetenzen in Krisenmanagement und ressourcenorientierter Netzwerkarbeit;
  • Sie reflektieren fachspezifisch Burnout-Phänomene, Stressentstehung und -bewältigung, Suizidalität sowie die individuelle Psychohygiene;
  • Sie nutzen Ihr professionelles Wissen und ihre Fähigkeiten, um in Krisen involvierte Menschen sowie ehren- und hauptamtliches Krisenpersonal zu unterstützen;
  • Sie können «Erste-Hilfe-Interventionen» setzen und Menschen nach traumatischen Erfahrungen begleiten.

Kontaktperson für fachliche Fragen

Kontaktperson für administrative Fragen

Mag. Bernhard Gut, DSA

Lehrbeauftragte Weiterbildung

bernhard.gut@ost.ch